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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 268 -
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268 wurde, in allen diesen Stellungen und als Lehrer höchst verdienstlich und erfolgreich gewirkt hat und darum auch die volle Gunst seiner mnsikkundigen und musikliebenden kaiserlichen Herren bis zu seinem Tode (1741) stets und reichlich genoß, hat auch für die Kirche, das Theater und das Concert sehr viel componirt und galt seinerzeit als einer der bedeutendsten Componisten. Der Musikgelehrte Dr. Ludwig von Köchel hat in einem umfangreichen Werke „Johann Josef Fux" (Wien 1872) das Leben und die künstlerische Thätigkeit dieses Meisters aus der Steiermark beschrieben. Die Chroniken steirischer Kirchen uud Ortschaften rühmen noch manche Musiker; doch fehlt der Raum hier ihrer besonders zu gedenken. Die Schilderung der Musikzustände in Steiermark wäre sehr unvollständig, wenn dabei die Volksmusik übergangen würde. Leider reichen die Quellen darüber kaum bis in die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts zurück und fließen überhaupt nur spärlich. Es sind zwar viele Volksliedertexte, aber nur wenige Melodien aus älterer Zeit erhalten. Das steiermärkische deutsche Volkslied ist dem oberbaierisch-österreichischeu melodisch, rhythmisch und harmonisch engstens verschwistert, so daß sich wesentliche Unterschiede zwischen baierischen, österreichischen und salzburger und steirischen Volksmelodien schwerlich nachweisen lassen. Es verhält sich damit beiläufig ebeuso wie mit dem steirischen Tanze, der von einer Art des baierischen oder tiroler Ländlers nicht wesentlich verschieden ist, aber in Einzelnheiten von einem Steirer anders getanzt und von einem echten Steirer- Geiger mit eigener Strichart, Applicatnr und Betonung anders gespielt wird als von einem Baier oder Tiroler. Vortragsweise und Ausführung sind das Unterscheidende, nicht die Melodie uud Tanzart; jene haben Nikolaus Leuau zu einem schönen Gedicht über den Steirertanz, „diese Elegie der Tanzlyrik", begeistert uud dem „Steirischen" zu jener Berühmtheit verholsen, deren er sich zu erfreuen hat. In seiner einfachsten Gestalt besteht dieser Tanz aus acht oder nur aus vier sich wiederholenden dreitheiligen Tacten einer zumeist in gebrochenen Terzen und Sexten auf den Dreiklangsharmonien des Gruudtons und der Quint meist in Achtelnoten fortlaufenden Melodie, welche als zweiter Theil um füuf Töne höher und dann nochmals in der ursprünglichen Lage gespielt wird. In dieser knappen Form wurden tausende von Tanzmelodien in unerschöpflicher Mannigfaltigkeit und häufig nach der Eingebung des Augenblicks erfunden; aber immer ist der „Steirische" ein Tanz im Dreivierteltact nnd die „Styrienne", welche Ambroise Thomas seine Mignon im Zweivierteltact singen läßt, hat mit dem Steirischen nichts als die Sextensprünge gemein. Während Obersteiermark stets dem Steirischen vor anderen Tänzen den Vorzug gab, war und ist im Unterlande der bequemere Walzer oder Deutsche der beliebteste Volkstanz. Vor nicht gar langer Zeit wurde bei Hochzeiten auf dem Lande auch noch der Menuett getanzt, wie auch der Kehraus und der Polstertanz (Zweivierteltact), während
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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