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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 270 -
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270 der Schwerttanz, der Reifentanz, der Pfannhanferische, wohl nur noch als historische Merkwürdigkeiten im Oberlande bei besonderen Gelegenheiten gezeigt werden, wie etwa auch die alten Holerflöten und Schwegelpfeifen, die Wurzelhörner und „das hölzerne Gelachter". Das Tanzmusikorchester bestaud aus zwei Kleingeigen, einer Großgeige (Baßgeige) und dem Hackbrett (Cimbal); jetzt ist das Hackbrett höchst selten mehr im Gebrauche und an die Stelle der ersten Geige leider oft eine quickende Clarinette gesetzt worden. Im Nothfalle genügt eine Geige und Zither, die aber am Lande auch schon selten zu werden beginnt, während schreiende Drehorgeln oder abscheuliche Zugharmoniken nur allzu häufig Verwendung finden. Es gibt übrigens hier und da auch auf dem Lande stärker besetzte Orchester, in welchen das eine oder andere Blechinstrument eine mehr oder weniger lärmende Rolle spielt, trotzdem aber manchmal von dem Strampsen und Stoßen der Tänzer mit den Füßen, dem Johlen und Jauchzen derselben übertönt wird. Wie einst die Zünfte, haben jetzt viele Feuerwehren ihre Musikkapellen, welche oft, wie in größeren Städten die Stadt- und Militärmusikkapellen, auch zu Tauznnterhaltnngen gerufen werden. Wie schon in alten Zeiten ist es auch jetzt noch auf dem Lande sehr gewöhnlich, daß die Tänzer den Spielleuten ein Lied vorsingen, nach welchem dann der Tanz gespielt werden soll. Auf diese Art entstanden zahllose Tanzlieder, die der Melodie nach sich in nichts vom steirischen Ländler oder Walzer unterscheiden. Auch die aus anderen Anlässen erfundenen sogenannten Vierzeiligen bestehen regelmäßig aus acht Dreivierteltacten und gleichen zumeist den Tanzliedern; es gibt aber auch zwei- und drei- oder sechszeilige „Schnadahüpfel" und darum auch sechs-, zehn-, zwölf- und dreizehutaetige Melodien solcher. Ein Tanzlied, aber ein Lied ohne Worte ist auch der Jodler , in welchem unaussprechliche Sehnsucht und Wehmuth, jedoch auch das Gefühl reinster Lebensfreude und Lust am unmittelbarsten und kräftigsten ausklingen. Besonders das Oberland, das überhaupt weit sanglustiger ist als Mittel- und Südsteiermark, besitzt einen Schatz herrlicher Jodler, die für sich oder an Lieder anschließend gesungen werden. Außer diesen echtesten Volksliedern, den Tanzliedern, Schnadahüpfeln und Jodlern, wurden und werden in Stadt und Land Volkslieder mannigfachster Art gesungen, deren musikalische Gestalt aber kaum Anlaß zu besonderen Bemerkungen bietet, da sie im wesentlichen mit den bisher besprochenen mehr oder weniger übereinstimmen, wie die meisten im Dialeet gesungenen Liebes-, Alm-, Jäger-, Wildschützen-, Holzknecht- und Bauernlieder, oder mehr oder weniger Gemeingut aller Zweige des baierisch-österreichischen Volksstammes sind. Von diesen Liedern stehen nicht wenige in der geraden Tactart; aber die weitaus überwiegende Mehrzahl aller steirischen Volkslieder bewegt sich im dreitheiligen Tanz- rhythmus und noch viel seltener als der gerade Tact ist die traurig stimmende Molltonart. Die meisten Volkslieder werden einstimmig oder zweistimmig gesuugeu, nur Jodler nicht,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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