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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 284 -
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284 Steiermarks zu jener Zeit. Kalchberg (1765 bis 1827) hat einen Band Gedichte heraus- gegeben, die den Einfluß der großen zeitgenössischen Dichter und das Streben verrathen, der so lange vernachlässigten Poesie wieder zur rechten Geltung im Lande zu verhelfen. Seine Dramen „Wülfing von Stubenberg", „Andreas Banmkircher", „Die Grafen von Eilli" sind der heimischen Geschichte entnommen, „Die Tempelherrn" und „Die deutschen Ritter in Accon" erinnern an Lessing, insbesondere das letzte Drama hatte nach seinem Erscheinen im In- und Auslande hohe Aufmerksamkeit erregt. Lebenswahre Gestaltungs- gabe, kräftige Zeichnung und Jndividualisiruug zeichnen Kilchbergs dramatische Werke aus. Es ist nicht blos heimisches Interesse, daß der im Jahre 1792 zuerst erschienene „Andreas Baumkircher" heute noch immer auf den Bühnen des Landes ein gern gesehenes Ritterstück bildet. Noch sei erwähnt, daß Kalchberg auch die Stoffe zu kleinereu Prosa- erzählungen aus der heimischen Geschichte nahm und selbst einige werthvolle historische Abhandlungen verfaßte, die heute noch ihre Bedentnng haben. Kalchberg stand auch mit den hervorragendste» poetischen Zeitgenossen (z. B. mit Schiller) in Briefwechsel, sein Musenalmanach, dessen Erwähnung geschah, macht uns mit einer ganzen Reihe steirischer Talente bekannt. Unter diesen sind der witzige Epigrammatiker Josef Enstach König, der in einigen Gedichten an Hölty gemahnende Xaver Adolf von Unruhe, der Odeudichter Alois Viuceuz von Leitner (Oheim des weiter unten zu uenueudeu gleichuamigeu Dichters der Gegenwart), der formgewandte Franz Schräm, von dem ein Band Gedichte erschien, der Fabel- dichter I. I. Scheiger zu nennen. Wenzel Hann schrieb: „Vermischte Versuche iu der Dichtkunst" (1783), ein Gedicht „Tenokrat" (1787) und „Albert der Abenteurer" (1794). Er zeigt sich als begabter Nachahmer Wielauds uud wendet der Form besondere Aufmerk- samkeit zu. Das Gedicht „Tenokrat" hat er mit 24 Jahren verfaßt, es ist eine der hervor- ragendsten poetischen Leistungen, die Steiermark, ja Österreich überhaupt zu jener Zeit aufzuweisen hat. Eifrige Lectüre der Elafsiker zeigen die 1793 erschienenen Gedichte des Grazer Poeten Josef Edler von Högen. Verschiedene beachteuswerthe Dichtungen in Odensorm hat der Grazer Professor der schönen Wissenschaften Josef Werneking in den Jahren 1781 uud deu folgenden herausgegeben. Das große Interesse, welches jene Gattung von Poesien erregte, die Blumauer in die Literatur eiugesührt hat uud die, meist humoristisch gehalten, nicht selten die Grenze des Erlaubten streifen, hat ntanche der genannten und noch andere nicht genannten Dichter im Lande bestimmt, seine Strophenform uud leichte Manier nach- zuahmen; einige dieser Nachahmungen sind nicht ohne Glück durchgeführt. Im Jahre 1792 erschien sogar in Graz von einem unbekannten Professor ein Bündchen: „Blumauer bei den Götteru im Olympus über die Juvestirung der Äueis angeklagt", welches in der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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