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bekannten Strophenform der Äneis den Dichter auffordert, noch andere Poeten „so
schnackisch wie Maro zu parodiren". Das Gedicht ist witzig gehalten und weist die große
Aufmerksamkeit nach, welche man dem Wiener Poeten in Steiermark schenkte, ja dessen
Äneis hatte Blumauer im Laude so berühmt gemacht, daß K. L. Gisekes Schwank: „Der
travestirte Äneas" im Jahre 1799 mit großem Erfolge über die Bretter des Grazer
Theaters ging. Aus deu „Früchten vaterländischer Mnsen" könueu als ganz begabte poetische
Johann Ritter von Kalchberg.
Talente — die ihre Nameu übrigens hinter Chiffern verbergen — noch augeführt
werden: Sigismund Theodor Graf Auersperg, Nauette Gräfin von Wenkheim und
Johanna Gräfiu von Wurmbrand. Wenn man das Urtheil über die Dichter Steiermarks
dieser Periode zusammenfaßt, so mnß ihnen das rege Streben nachgerühmt werden, sich
an den Vorbildern, welche in den großen Poeten Deutschlands zu jener Zeit erstanden
waren, zu bilden; viele besitzen eine rege Phantasie, leichte» Fluß des Verses, manch schöner,
edler Gedanke tritt zu Tage, Witz uud Satyre ist ihnen nicht fremd, beinahe von allen ist
die seit Klvpstock uud Deuis (den Barden Sined), beliebte Form der Ode öfter gewählt
worden, manche räume« auch der Fabel einen Platz ein. In den gereimten Gedichten
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Steiermark, Band 7
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Steiermark
- Band
- 7
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.09 x 22.51 cm
- Seiten
- 432
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch