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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 293 -
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293 in den Bawrn Stiffel geflossen", der bekannte Schwank von einein trunkenen Bauer, der als Herzog erwacht uud dann wieder Bauer wird. Über die dramatischen Darstellungen durch audere Kräfte als diejenigen des Jesnitencollegiums ist, wie erwähnt, lange fast gar keine Nachricht vorhanden, und wenn anch etwa eine Andentnng vorliegt, daß bei der Zusammenkunft der Ausschüsse vou Steier, Kärnten uud Kraiu im Jahre 1577 im Landhause eine Tragödie zur Ausführung kam, so ist diese einfache Mittheilung doch allzu dürftig. Erst in den letzten Jahren wurde bestimmt nachgewiesen, daß zu Anfang des XVII. Jahrhunderts eine Truppe „engelländifcher Comödianten" in Graz weilte, welche anch einige jener Stücke znr Aufführung brachte, die iu der 1620 erschienenen seltenen Sammlung: „Engelische Comedien vnd Tragedien, das ist sehr schöne, herrliche vnd anßerlesene, geist- vnd weltliche Comedi und Tragedi Spiel, sampt dem Pickelhering" enthalten sind. Die englischen Comödianten traten erst gegen Ende des XVI. Jahrhunderts als Berufsschauspieler iu Deutschland ans und es zeugt von besonderer Vorliebe für theatralische Darstellungen bei Hofe, daß Erzherzog Ferdinand im Jahre 1607 diese englischen Comödianten nach Graz berief, welche ihre Stücke in deutscher Sprache wahrscheinlich in der „Burg", iu der erzherzoglicheu Residenz selbst, aufführten. Nach kurzer Unterbrechung treten diese Schauspieler anläßlich der Festlichkeiten bei der Verlobung der Schwester Erzherzog Ferdinands, Maria Magdalena mit Cosmos von Medici im Februar 1608 neuerlich auf. Die Stücke, welche sie damals vor das Publicum brachten, sind von bedeutendem Interesse, denn es findet sich unter denselben: „Doctor Faustus", die Übersetzung der Fausttragödie vou Christof Marlowe, ferner eine Übersetzung vou desselben Autors „Juden von Malta" nnd ein Schauspiel „vou einem König vou Cypern und von einem Herzog von Venedig", unter welchem Titel sich Shakespeares „Kaufmann von Venedig" verbirgt. So waren in der Hauptstadt Steiermarks zum ersten Male in einer Stadt Österreichs Schauspiele vou dem großen britischen Dramatiker und von dessen Vorgänger zur Aufführung gebracht, was Shakespeare anbelangt, sogar noch bei dessen Lebzeiten. Die Leitung der Comödiantentrnppe hatte derselbe John Green, welchen wir später in Frankfurt am Main und in Dresden finden, wo sich diese Schauspieler im Jahre 1627 bereits „chursächsisch bestallte Hoscomödianteu" uenueu. Daß die Aufführungen der genannten und noch einer Zahl von hier nicht genannten Stücken eine für jene Zeit recht gute war, erweisen Briefstellen der Erzherzogin Magdalena über die Art der Darstellung, Ferdinand selbst, gerade in Regensbnrg weilend, schrieb von dort an seine Mutter Maria in Graz über ein im Jesnitencolleginm zu Regensburg aufgeführtes Stück, welches die Darsteller „ziemblich woll agiert" haben, „aber", fährt der Erzherzog fort, „den vnfrigen actoribus sein sie nit ZuVergleichen". Die englischen Comödianten erhielten, was hier nur beigefügt sei, für jede der zehn
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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