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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 302 -
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302 Bedeutung gewonnen haben, da 1369 ein „Graf Rudolf von Schawnberch Chorherr zu Straßburch" uud 1381 ein „Graf von Hoheuzolz" als Pfarrherren genannt werden. — Die kleinere Pfarrkirche zu Piber nächst Köflach erscheint urkundlich bereits 1066. Der gegenwärtige Bau stammt aus der zweiten Hälfte des XIII. Jahrhunderts und gibt ein klares Bild einer romanischen Landkirche, sowohl der Anlage wegen als auch in seiner stilistischen Durchführung. Zwischen das einfache oblonge Langhaus und die halbkreis- förmige Absis legt sich auf starken Seitenmauern, in der Achsenrichtung durch Bogen geöffnet, der quadratische Thurm, welcher mit dem Glockenhause über das Kirchendach ragt. Die Absis hat drei tiefeingeschnittene Rundbogenfenster und ist bekrönt durch ein vorkragendes Gesims mit Bogenfries und Schrägzahnband. Das spitze Kegeldach schließt an den Thurm an und gibt diesem sonst schmucklosen Bau ein malerisches Gepräge. Die früher flache Decke des Schiffes wurde durch ein gothisches Netzgewölbe ersetzt und an der Nordseite eine kleine Kapelle mit polygonem Chorschluß angebaut. An einem Gewölbe- schlußstein sieht man das Wappen der Herren von Kainach, eines Geschlechtes, welches schon seit 1138 urkundlich das Prädieat „vomirmg" getragen hat. 1448 war Konrad von Kainach Pfarrer von Piber, vermuthlich der Erbauer der Kapelle. Eine Reihe von Kirchen aus der gleichen Bauzeit sind nach demselben System angelegt mit kleinen Abwechslungen, etwa Weglassung des Thurmes über dem Chor- quadrat oder der Absis oder Umgestaltung derselben in einen Polygonen Chorschluß. Es seien angeführt: die Friedhofkirche St. Johauu bei Kuittelfeld, Dietmausdorf im Palteu- thale, Margarethen bei Knittelfeld, Marein bei Neumarkt, die Pfarrkirche von Obdach, Galt, die Kirchen zu Fahnsdorf, Weißkirchen, Georgen ob Judenburg, Saala, Nieder- wölz, Oberwölz (Pfarrkirche), Taborkirche in Weitz, Schwanberg, Scheifling, Rachau, Kalvarieubergkirche von Pnrgg, welche noch romanische Wandmalerei ausweist, Haim- schnh bei Leibnitz, Pfarre zu Teufeubach und das Kirchlein bei der Schloßruine Pax. Die Übergangsperiode markirt am besten ein kleines Dorfkirchlein, ehemals znm Hospital der einst berühmten Karthause Seitz gehörig. Jetzt ist es die Pfarrkirche von Spitalitfch an der Straße nach Gonobitz. Eine Änderung des Bausystems wird ersichtlich, nämlich die Abstützuug der Gewölbe durch Strebepfeiler, welche deu schwächeren Manern an den Ecken vorgelegt sind. Das Langhaus hat zwei Gewölbefelder mit Gurtrippen; an Stelle der Absis tritt ein quadratischer Chorabschluß; Triumphbogen und Rippen des Chorraumes ruhen auf Säulchen, welche Blatteapitäle haben und mit Ringgliedern an den Schäften versehen sind. An einer Seitenwand des Chores ist durch zwischengestellte Säulchen eine Doppelwandnische gebildet, welche mit gedrücktem Spitzbogen geschlossen erscheint. Erwähnung verdienen noch jene kleinen, der romanischen Epoche besonders eigen- thümlichen Rundbauten, Karner (Beinhäuser) genannt, deren Steiermark eine ziemliche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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