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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 346 -
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346 kunstfördernden Bestrebungen der Neichen im Lande selbst ein tüchtiger Handwerkerstand zur Seite war; wer dann noch weiter geht und besonders die alten Handelsstraßen, die über die Gebirge führenden Sanmwege verfolgt und die aus dem XVI. und XVII. Jahr- hundert noch erhaltenen Bürger- und Bauernhäuser des sowohl durch die Türkenkriege als auch durch deu dreißigjährigen Krieg weniger behelligten Oberlandes besucht: dem wird es zur völligen Gewißheit werden, daß die veredelnde künstlerische Verklärung sich auf alle gewerblichen Erzeugnisse erstreckte. War es vorerst die Kirche, die auch dem Gewerbe hinter den schützenden Mauern der Klöster eifrige Pflege augedeihen ließ, so erblühte in dem XVI. und XVII. Jahr- hundert, begünstigt durch die fürstliche Hofhaltung in der Landeshauptstadt und die Kunstliebe des Adels, eine Industrie des Luxus und wurde zum Gemeingut des ganzen Volkes. Wie die ersten culturbringenden Ansiedler, welche nach der Völkerwanderung und nach der Herrschaft der Avaren die Werke des Friedens wieder zur Geltung brachten, Baiern und Franken waren, so zeigt sich auch in dieser glücklichen Epoche im Gegensatz znr großen Kunst, die zumeist uuter italienischer Führung stand, auf unserem Gebiete unverkennbar der mächtige Einfluß, welchen die Nürnberger und Augsburger Meister auf das künstlerische Sckaffen in den Ländern deutscher Zuuge ausübten. Haben nun auch einzelne Gebiete die Höhe nicht erklommen, auf welcher die Werke der stets vorbildlich gebliebenen Stammesgenossen standen, so kann der Steiermärker dennoch mit Stolz auf einige Industriezweige verweisen, die den Höhepunkt damaligen Schaffens vollkommen erreicht haben. So die Arbeiten aus Holz, die Thouöseu, die Bronzearbeiten und ganz besonders die Erzeugnisse des Schmiedehandwerkes. Diese in allen Techniken durch reichliche Übung erworbene Geschicklichkeit zeigen auch uoch die Arbeiten des folgenden XVIII. Jahrhunderts. So entfaltete auch die Periode des Rocoeo trotz des abnehmenden Wohlstandes eine bedeutende Blüte. Wie ein herrliches, zur Bewunderung hinreißendes Abendroth leuchtet noch das Schmiedehandwerk empor, als es schon allenthalben in Dingen des Geschmackes zu dunkeln begann. Wohl ein günstiges Omen für den kommenden Morgen? Doch sehen wir vorerst, was noch an tüchtiger alter heimischer Arbeit im Lande vorhanden ist. Schon die älteste uns erhaltene Seidenstickerei, der berühmte Ornat der ehemaligen Nonnenabteikirche zu Göß, ist eine heimische Arbeit; er wurde in der zweiten Hälfte des XIII. Jahrhunderts von der Äbtissin dieses Klosters, Knnignnde, angefertigt. Das schöne Beispiel fand glückliche Nachahmung. So wurde in dieser friedlichen Stätte, wie in den übrigen Klöstern des Landes, die schöne Technik durch Jahrhunderte fleißig gepflegt, und die noch erhaltenen zahlreichen Meßgewänder, Paramentstücke ?e. unserer
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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