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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 350 -
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350 ist mir nicht bekannt. Wohl aber kann ich ans das häufige Vorkommen guter Bauern- majoliken hinweisen uud die noch bestehende Töpfersamilie Caspar in Muntscha bei Graz namhaft machen, welche von 1746 bis in die jüngste Zeit Schüsseln uud Krüge erzeugte, die den übrigen österreichischen Fayencen in nichts nachstehen. Die noch zahlreich erhaltenen Zinn arbeiten sind meist gravirt, doch fand auch das durch die blühende Waffenerzeugung reichlich geübte Ätzen häufige, die plastische Decoration dagegen nur sporadische Anwendung. Auch die Steinätzung weist in ver- schiedenen Sammlungen des Landes tüchtige Arbeiten auf; echt Künstlerisches schufen hierin die Grazer Meister Michael Holzbecher in der zweiten Hälfte des XVI. und Andreas Peschkn zu Anfang des XVII. Jahrhunderts. Hervorragendes leistete die Bronze- Industrie. Im XVI. Jahrhundert bestanden in Graz zwei Gußhütten, die eine vor dem Sackthore, welche erst im Jahre 1875 einging, die andere vor dem Paulusthor. Das bedeutendste uns erhaltene Werk ist der Brunnen im Hofe des Landhauses iu Graz. Dieses von den Grazer Meistern Thomas Auer und Max Wening 1590 geschaffene Meisterwerk zählt zn den bedeutendsten Bronzearbeiten der deutschen Renaissance. Eine tüchtige Arbeit ist auch die von dem aus Sachsen eingewanderten Hilger im Jahre 1587 gegossene große Glocke auf dem Grazer Schloßberg, „die Lisl" genannt. Auch das steirische Münzwesen, dessen Anfänge bis in die zweite Hälfte des XII. Jahrhunderts zurückreichen, entwickelte sich zu hoher künstlerischer Bedeutung. Unter den noch erhaltenen ältesten Geprägen (1240 bis 1282) trägt, nebstbei bemerkt, der Pfennig „Schild von Steir" die älteste deutsche Müuznmschrist nicht nur in Österreich, sondern auch in ganz Süddeutschland. Tüchtige Siegel- und Wappenstecher waren außerhalb Graz auch besonders während des XIV., XV. und XVI. Jahrhunderts in Judenburg thätig. Auch weist die Chrouik dieses Ortes, wie jene von Graz, auf tüchtige Goldschmiede hin; von letzteren nenne ich nur den landschaftlichen Goldschmied Johann Friedrich Stromayr (er fertigte 1694 für die Toblbadkapelle eine Monstranze für 168 Gulden) und Leopold Vogtner, welcher von 1712 bis 1737 zumeist für Admont beschäftigt war. Ob die vielen trefflichen Elfenbeinarbeiten im steirischen Besitz heimischen Händen angehören, ist mir nicht bekannt, doch sei bemerkt, daß der aus Thalhausen in Kärnten stammende Leo Pronner, im Jahre 1630 in Nürnberg gestorben, viele Jahre in Aussee lebte und berühmt war dnrch die sorgfältige Ausführung ungemein kleiner Schnitzereien in Holz und Elfenbein. Auch Nikolaus Klammert (1769 bis 1830) schuf iu dieser Technik in Graz zahlreiche vielbewunderte Arbeiten. Bei der herrlichsten Blume im Kranze des steirischen Gewerbefleißes, den Schmiede- arbeiten, anlangend, sei nur auf einige charakteristische Typen dieses umfaugreicheu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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