Seite - 355 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7

355 ^cmdwirthschaft und Viehzucht. Am nördlichen AbHange des Seeberges, 1.012 Meter über der Meeresfläche, dicht an der Pilgerstraße, welche ans dem Aflenzthale nach dem berühmten Wallfahrtsorte Maria-Zell führt, in der rauhen, aber reizenden Waldeinsamkeit der felsigen Abhänge der Aflenzer Staritze, stand noch im zweiten Decenninm dieses Jahrhunderts eine einfache Alpenbesitzung mit aus Holz gezimmerter Behausung. Heute steht an dieser Stelle der „Brandhof", den der unvergeßliche Erzherzog Johann im Jahre 1818 an der Stelle des einfachen Bauernhofes von Grnnd aus neu aufgebaut uud für die damalige Zeit zu Der Brandhof. einer wohlgeregelten und mnstergiltigen Alpenwirthschaft eingerichtet hat. Hier war es, wo der edle Sohn Habsbnrgs seine reformatorischen Ideen auf dem Gebiete der Laudwirth- schast zur Verwirklichung brachte, wo er durch die Gründung der über alle Bezirke des Landes sich verzweigenden steirischen Landwirthschafts-Gesellschaft den auf die Förderung der Landescultur hiuzieleudeu Bestrebungen eine bestimmte Richtung gab. Von hier aus ist Decenuieu hindurch jede Anregung, jedes Beispiel landwirthschaftlichen Fortschritts für Steiermark ausgegangen. Wenn trotz dieser mächtigen Anregung Verbesseruugeu auf dem Gebiete der Landwirthschaft sich nur langsam Bahn zu brechen vermochten, so liegt der Gruud in den eigenartigen Verhältnissen des Landes. Das Reinerträgniß des landwirthschaftlichen Betriebes ist in Steiermark im Großen und Ganzen unbeträchtlich, da die Cnltnr- und Prodnctionskosten sich nnverhältnißmäßig 2Z«