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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 363 -
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363 das Enns- und Paltenthal mit ihren Seitenthälern und die Umgebung von Anssee. Die Milchergiebigkeit der Bergschecken wird allenthalben gelobt, doch ist ihre Mastfähigkeit und » Zugleistung keine bedeutende, weßhalb sie mehr und mehr von den genügsamen Pinzgauern verdrängt werden, deren wirthschaftlicher Werth als Melk-, Zug- und Mastvieh insbesondere in den letzten Jahren in vielen Bezirken des Mittellandes erhöhte Anerkennung gefunden hat. Außer den oben bezeichneten Zuchtgebieteu wird in allen übrigen Theilen des Landes, namentlich im Mittel- und Unterlande, mit Ausnahme einzelner Stammzuchten keine Reinzncht betrieben. Das racelose Rind dieser Landestheile, das in verschiedenen Bezirken verschiedener Abstammung ist, wird, wenn auch uicht zutreffend, cnmulativ als Landschlag bezeichnet. Zur Verbesserung desselben werden Stiere der einen oder der anderen reinen Landeszucht mit theilweiser Unterstützung des Staates und des Landes verwendet. Das größte Hinderniß einer rationellen Rindviehzucht, der Mangel an sprnngfähigen Stieren, ist durch das gegenwärtig bestehende Landesgesetz zur Hebuug der Riudviehzucht beseitigt, und äußern sich die wohlthätigen Folgen dieses Gesetzes allenthalben in der raschen Verbesserung der Körperformen der Rinder, wenn auch die strenge Durchführung des Gesetzes nicht allerorts bei der bäuerlichen Bevölkerung Anklang findet. Nach den beiden Zählungen vom Jahre 1870 und 188(1 hat die Zahl der Rinder um 67.000 Stück zugenommen, wovou über 31.000 auf das Mittelland, über 19.300 auf das Unterland und über 16.600 auf das Oberland entfallen, fo zwar, daß sich der Rinderstand im Mittel- lande um 14 Procent, im Unterlande nm 10 Procent und im Oberlande um 9 Procent gehoben hat. Es entfallen im Unterlande 17 Hektar, im Oberlande 16 Hektar und im Mittellande 13 Hektar laudwirthschastlicher Culturfläche auf je ein Rind. In jenen Landestheilen, in welchen Reinzncht betrieben wird, bildet der Handel mit Zuchtvieh die hauptsächliche Einnahmequelle aus der Riudviehzucht, doch fiudet der Umsatz im geringsten Maße auf den Märkten, vielmehr im Stall oder auf der Alpe statt, wo sich die Käufer uud Händler am liebsten vor dem Abtriebe einfinden. Der Export der Zuchtthiere wird nach allen Kronländern, aber auch über die Reichsgrenze betrieben. Ebenso ist der Absatz uach Bosuieu und der Hercegovina ein nicht unbedeutender. Eine schwer und nur langsam auszurottende, der Viehzucht abträgliche Gepflogenheit der bäuerlichen Züchter ist es, gerade die schönsten Stierkälber zn verschneiden, weil sie kräftige Ochsen zu liefern ver- sprechen. Ein gleichfalls schwer zu beseitigender Übelstand ist das so häufig anzutreffende, zum Theil aus Eitelkeit herrührende Streben der bäuerlichen Besitzer, nur recht viele Thiere im Stall stehen zu haben, ohne Rücksicht darauf, ob für deren Überwinterung das erforderliche Futter Vorhände« ist. Auf der Alpe gehen die Thiere frei herum und entbehren in der Regel selbst bei schlechtem Wetter uud während der Nacht eines ausreichenden Schutzdaches. Von der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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