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Suffolk- und Berkshire-Eberserkel um dm halben Einkaufspreis im Wege der Laud-
ivirthschaftsgesellschaft vorwiegend an bäuerliche Grundbesitzer vertheilt. Sowohl das
Schaf als die Ziege wird nahezu ausschließlich von bäuerlichen Grundbesitzern, mitunter
nur iu wenigen Stücken gehalten. Größere Schafherden, die namentlich in der Gegend von
Pettan gehalten wurden, sind aufgelassen worden. Die jährliche Wollprodnction beläuft
sich auf ruud 2.000 Meterceutuer, wovou 45 Proeeut auf das Oberland, 35 Procent auf
das Mittelland und 20 Proeeut auf das Unterland entfallen. Der weitaus größte Theil
wird iu der Hausindustrie zur Lodeufabricatiou verwendet.
Die Geflügelzucht hat in deu letzten Jahren dnrch die ersprießlichen Leistungen
der beiden Geflügelzuchtvereine in Graz und Marburg einen namhaften Aufschwung
genommen, wozu die Bertheiluug reiuraciger Zuchthähne als Regeneratoren wesentlich
beigetragen hat. Der weitverbreitete Ruf der steirischeu Kapauue ist ein ebenso alter als
wohlbegründeter.
Dasselbe ist bei der Fischzucht der Fall, welcher infolge der ersprießlichen
Thätigkeit und des erfolgreichen Eingreifens des steiermärkischen Fischereivereins gegen-
wärtig eine erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet wird. Es wird insbesondere die Wieder-
bevölkerung der Gewässer durch reichen Besatz und die Beseitigung der bestehenden dem
Aufschwung der Fischzucht im Wege stehenden Hindernisse angestrebt.
Die Bienenzucht wird vorwiegend im Mittel- und Unterlande betrieben. Von
den 82.000 Bienenstöcken im Lande entfallen 47 Proeeut auf das Mittellaud, 36 Proeeut
auf das Unterland und 17 Proeent auf das Oberland. Der durchschnittliche Ertrag beläuft
sich im Jahre auf rund 10.000 Meterceutuer Honig und 2.000 Metercentner Wachs. Die
Ernte wird in der Regel an die Wachszieher der Umgebung verkauft. Die Förderung der
Interessen der Bienenzucht hat sich der steiermärkische Bienenzuchtverein zur Aufgabe
gemacht und wird dieser in anerkennenswerther Weise gerecht.
Forstwesen und ) agd .
Der Wald bedeckt in Steiermark 1,074.365 Hektar und bildet damit 47 9 Proceut
der Gesammtoberfläche des Kroulaudes. Eigner dieses Waldes sind Kleingrundbesitzer
mit dem Flächenantheile von 546.301 Hektar, Großgrundbesitzer — kleinster Besitz
150 Hektar — mit 356.917, der Staat mit 59.754, kirchliche Anstalten und Körper-
schaften mit 57.844, Gemeinden mit 34.057 und Fideicommifse mit 19.492 Hektar.
Dieses Waldland gehört zum weitans größeren Theile dem uubediugteu, zum Theil
sogar jenem Waldboden an, für welchen nach den Bestimmungen des Forstgesetzes eine
besondere aufmerksamere Behandlung vorgeschrieben ist. Die letztere» Wälder stocken
Steiermark. 24
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Steiermark, Band 7
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Steiermark
- Band
- 7
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1890
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.09 x 22.51 cm
- Seiten
- 432
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch