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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 378 -
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378 die Honoratioren des Thales, die Herren Werksverweser, Pfarrer und Schullehrer, auch die Amtleute und die wohlhabenden Bauern zur Jagd, und jeder kam, den Stutzen auf dem Rücken und die Bracke an der Koppel, zum Sammelplatz. Ein weiteres Jägercontingent stellten jene Bauern, welche von dem Jagdherrn als sogenannte Reisjäger in Lohn genommen waren und die Jagd zu beaufsichtigen hatten. Unter diesen Verhältnissen war es natürlich, daß die Jagdlust allgemein wurde, wozu in späterer Zeit noch das leuchtende Vorbild beitrug, welches Erzherzog Johann, der viel- seitige Wohlthäter Steiermarks, auch als Jäger allen Jagdbeflissenen gab, wie jetzt Seine Majestät unser allergnädigster Kaiser und Herr uns das Vorbild eines exaeten Waid- manns gibt. Was Wunder also, wenn Jagdbesitzer wie Jagdbeflissene diesen Vorbildern nachstreben, die Jagd immer waidgerechter betreiben und der Jagdpflege überhaupt mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. So wurde z. B. die Auerhahnjagd von den Jagdherren gar wenig beachtet, bevor Erzherzog Johann diesen Sport in den Wäldern bei Edelschrott übte und unser Allerhöchster Jagdherr die Reviere Spital, Neuberg und Mürzsteg in Ruf brachte. Vor dieser Zeit blieben die meisten Jagdherren auch an milden Frühlingsmorgen in Morpheus' Armen und ließen die balzenden Hähne von passionirten Jagdfreunden, Jägern oder Reisjägern abschießen. Hente findet der größte Theil der Jagdherren, daß ein schöner Frühlingsmorgen, im Walde verlebt, für einige ungünstige Morgen und die Jagdstrapazen auch dann entschädigt, wenn man vom Waidmannsheil nicht begünstigt wird. Diese Erkenntniß ist der Hort der Auerhahnjagd. Es sei hier noch bemerkt, daß seit dem Aufschwünge der Auerhahnjagd auch der in der Baumvegetationsgrenze lustig balzende Birkhahn bedeutende Förderung erfuhr. Diese Jagd erfordert viel mehr körperliche Anstrengung, entschädigt aber anch durch den großartigen Eindruck, welchen an milden Frühlingsmorgen die von der Winterstarre wieder erwachende Hochgebirgsnatnr auf den Jäger übt. Die Hahnenbalz war es aber nicht allein, welche solchen Aufschwung erfuhr, auch den anderen Wildgattungen wurde seither mehr Aufmerksamkeit geschenkt, und so erhielten sich uicht nur die vom Erzherzog Johann gegründeten, an Hoch- und Gemswild reichen Jagdreviere Brandhof und Weichselboden unter der bewährten Leitung des Grafen von Meran auf gleicher Höhe, sondern es stellten sich in den letzten dreißig Jahren diesen die kaiserlichen Leibgehege in Neuberg, Mürzsteg, Eisenerz und Radmer, die Gemsjagden des Prinzen August von Coburg bei Schladmiug, sowie die Jagden in der Jngering und Trogöß, die Jagden im Gesänse und bei Wildalpen zur Seite, vieler anderer Jagdreviere gar nicht zu gedenken, welche, wenn sie auch nicht so reiche Hoch- nnd Gemswildstände aufzuweisen haben als die eben bezeichneten, doch genug von diesen Wildgattungen besitzen, um das Herz eines wackeren Waidmanns zu erfreuen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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