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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 382 -
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382 Bergbau und Hüttenwesen. Die grüne Steiermark birgt in ihrem Schoße einen überaus reichen und luanuig- faltigeu Schatz von Erzen, fossilen Kohlen und nutzbaren Mineralien aller Art. Seit unvordenklichen Zeiten wird hier der Bergbau auf Eisenerze betrieben, welche das berühmte steirische Eisen liefern. In früheren Jahrhunderten blühte auch der „Metall- bergbau" und blankes Silber floß aus den ergiebigen Adern des Gebirges. Heute nimmt der Braunkohlenbergbau, innig zusammenhängend mit der hochentwickelten Eisenindustrie, welche in dem fteirifchen Erzberge eine unerschöpfliche Fundgrube der besten und reinsten Eisenerze besitzt, den ersten Raug in der Bergwerksprodnetion des Landes ein. Im Jahre 1886 wurden Mineralkohlen und Erze im Werthe von 6 2 Millionen Gulden zu Tage gefördert, wovon 83 Procent auf Braunkohlen, 15 Procent auf Eisenerze entfielen; 11.500 Bergleute uud eine mindestens ebenso große Anzahl von Hilfsarbeitern fanden dabei ihren Erwerb. Während der meist in hoher Gebirgslage umgehende Erzbergbau die reichlich vorhandene Wasserkraft ausnützt, finden wir bei den im Thal befindlichen und in der neueren Zeit immer mehr in die Teufe vordringenden Kohlenbergbaus mächtige Dampfmaschinen für Förderung, Wafferhebuug, Ventilation n. s. w. in Thätigkeit, überall aber zeigt sich das Bestreben, alle Fortschritte der Technik rasch einzuführen und zu verwerthen. Bei Schilderung der einzelnen Zweige des Bergbaues gebührt dem Eisenstein- bergbau als dem ältesten Betriebe der Vorrang. Der steirische Erzberg, sowie alle bedeutenderen Eisensteinlager von Obersteier gehören einer als nördlicher Spatheiseu- steinzng der Alpen bekannten Reihenfolge von Lagerstätten an, welche der Grauwackeu- formation zugezählt werden. Dieser Zug beginnt bei Schwaz in Tirol und setzt durch Salzburg und Obersteier bis über den Semering nach Niederösterreich fort; hierher gehören in Steiermark die Bergbaue bei Liezeu, Johnsbach und Radmer, der Erzberg zwischen Eisenerz und Vordernberg, die Bane am Feistereck in der Veitsch, in Gollrad, Sollen, Niederalpel, am Bohnkogel und in Altenberg, sowie in der Fröschnitz nächst dem Semering — größtentheils seit Jahrhunderten bekannt und betrieben. Abgesehen vom Erzberg selbst sind von diesen Bergbauen am wichtigsten die urkundlich schon im Jahre 1025 erscheinenden Eisengruben in der Gollrad, ferner die am Fuße der Schneealpe und der Rax gelegenen Baue vou Altenberg. Hervorzuheben sind ferner die der Steinkohlenformation angehörigen vorzüglichen Brauneisensteine, welche zu Turrach uud iu der Paal gewouuen werden, während zahlreiche andere Eisensteinbergbaue theils wegeu abseitiger hoher Gebirgslage, theils wegen Minderwerthigkeit der Erze derzeit nicht betrieben werden. In
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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