Seite - 397 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7

397 Kurbeln ?e. liefern die Hütten von Neuberg und Zeltmeg, deren schwere Dampfhämmer die Erzeugung solcher Stücke ermöglichen. Daß sich das norische Eisen vorzüglich für die Erzeugung von Schneidewerkzeugen eignet, war schon den Römern bekannt. Sowie sich dasselbe für die Erzeugung der Werkzeuge des Krieges, der Waffen, eignete, fand es auch ausgedehnte Verwendung bei der Erzeugung der wichtigsten Schneidewerkzenge des Friedens, für Sensen, Sicheln, Futterklingen zc. Wenn auch geschichtlich uicht nachzuweisen ist, wann und wo die ersten Sensenhämmer erbaut worden sind, so ist doch bekannt, daß die aus steiermärkischem Stahl in Steiermark wie iu Oberösterreich erzeugten Sensen seit Jahrhunderten ihrer Die k. k. Zinkhütte in Cilli. vorzüglichen Qualität halber in großen Mengen nach dem Auslande verkauft werden. Es liegt nahe, daß gar manche Schmiede je nach Bedürfniß in kriegerischen Zeiten Klingen für Schwerter, in friedlichen Zeiten aber Sensen erzeugte; so hat sich das Wappen des Oberzeugmeisters Ulrich Leysser aus dem Jahre 1510 in unveränderter Form als Marke auf Sensen der heutigen Fabricatiou erhalte». Das Mürzthal mit dem Centrum in Kiudberg, das obere Murthal in der Umgebnng von Judenburg und Knittelfeld liefern die größten Mengen von Sensen. Sensenwerke sind noch zu finden in St. Gallen, Breitenau, Passail, Übelbach, Weitz, Krenhof ze., welche zusammen jährlich mehr als zwei Millionen Stück Sensen und 400.000 Sicheln für den Verkauf liefern. Die Fabrication von Schußwaffen wurde in Steiermark schon zu Zeiteu Kaiser Maximilians I. sehr lebhaft betrieben. Die Büchsenschmieden zu Thörl und Mürzzuschlag waren berühmt. Im Jahre 1469 lieferte Pögl in Thörl 400 Hackenbüchsen nebst Kugeln