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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7
Seite - 410 -
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410 welche über 10.000 Hektoliter im Jahre erzeugen, stellte sich die Jahresproductiou im Jahre 1887 auf nicht weniger als 525.180 Hektoliter. Die Erzeugnisse der steirischen Bierindnstrie decken zunächst den starken einheimischen Bedarf, sie gehen aber zum Theil auch über die Grenzen des Landes nach Osten, Westen und Süden. Das Küstenland, Dalmatien, Jtalieu und Egypten gehören zum Absatzgebiete des „steirischen Bieres", welches unter dieser Bezeichnung oder als „Grazer Bier", „Grazer Exportbier" namentlich in Alexandrien einen guten Ruf erlangt hat. Die Champagnerfabrication repräsentirt eine Specialität des Landes. Sie hat sich in der Umgebung von Graz und Radkersburg angesiedelt. Das Gebiet im Norden von Graz, zwischen dem Murflusse und dem östlichen Gehänge des Plabntsch und des Göstinger Berges darf füglich die Bezeichnung der „steirischen Champagne" für sich in Anspruch nehmen, freilich nicht deßhalb, weil hier etwa die Weine gedeihen, die zu Champagner veredelt werden, sondern weil auf diesem Boden vor einer Reihe von Jahren (seit 1850) die Champagnererzeugung ihren Anfang genommen hat und heute die Mehrzahl der Betriebe (4) etablirt ist, welche diesen Productionszweig cultivireu; hier steht auch das größte und älteste Etablissement dieser Art. Man verwendet in Steiermark zur Gewinnung des Schaumweins bessere einheimische Weine, welche von denselben oder von verwandten Rebsorten herrühren wie jene, die in Frankreich das Material für die Fabrication von Champagner liefern, als: Burgunder blau, Burgunder roth, Clävuer grau, Klein- Riesling, Wälsch-Riesliug, Tramiuer, Ruläuder und dergleichen. Die Jungweine werden mit besonderer Sorgfalt ausgewählt und verschnitten. Das Monssiren erzielt man durch Steigerung und Repression der natürlichen Gährung ganz in derselben Art, wie sie seit Jahren im Heimatland des Champagners selbst üblich sind. Der „steirische Champagner" besitzt alle Eigenschaften, welche den französischen auszeichnen: angenehmen Geschmack, kräftiges und anhaltendes Monssiren und starken Kohlensäuregehalt; von berufener Seite wird ihn: nachgerühmt, daß er von vorzüglicher diätetischer Wirkung und frei von gesundheitsschädlichen Beigaben ist. Diesen Eigenschaften verdankt er auch seine von Jahr zu Jahr wachsende Beliebtheit. Der Absatz ist ein starker und der Export geht selbst nach solchen Ländern, wo früher nur französische Marken geherrscht haben. Heute prangen die Marken steirischer Firmen neben denen der Rheingegenden und Frankreichs in den großen Weinhandlungen zu Venedig, Mailand, Turin, Rom, London, New-Iork, Hamburg ?c. — des Julauds nicht zu gedenken, wo der steirische Champagner sich vollständig eingebürgert hat. Die Größe der Prodnction zu charakterisireu sei uur erwähnt, daß die erste Firma der Branche in Steiermark während der Jahre 1885 und 1886 allein 180.000 bis 200.000 Flaschen Champagner erzeugt hat; die Gesammtproduction des zweitgrößten Etablissements in derselben Periode belief sich auf 50.000 Flasche». Unser Bild stellt aus
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Steiermark, Band 7
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Steiermark
Band
7
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1890
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.09 x 22.51 cm
Seiten
432
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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