Seite - 411 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Steiermark, Band 7

4!1 ^ Inneres einer Fabrik für chromsaures Kali in Hrastnig. dem Kreise der zahlreichen Manipulationen, welche der Wein durchzumachen hat, ehe er sich in den perlenden Schaumwein verwandelt, jene dar, durch welche die nach mehrjährigem Lagern aus den kühlen Kellern gehobenen Flaschen zur Versendung fertig gemacht werden. Der eine der Arbeiter besorgt das Ausstoßen des am Korke angesammelten Satzes (ausspritzen, degorgiren), der zweite nimmt an einem sinnreichen Apparate die Versüßung mit Liqueur vor (dosireu), ein dritter preßt mittelst Maschine schwere Kork- stöpsel in die Flaschen, ein vierter und fünfter besorgen die Befestigung derselben mit Cordel nnd Draht, worauf dauu die Flaschen weggestellt werden, um etwas später den letzten Aufputz und die Etikette zu erhalten. Verhältnißmäßig wenig verbreitet ist die chemische Industrie. In der numerisch schwach besetzten Grnppe derselben ragen nur folgende Zweige besonders hervor: die Produktion von Kerzen und Seifen (Graz, Algersdorf), von Parfümerien nnd Toilette- artikeln (Graz), die Farbenerzeugung und die Zündwaarenindustrie. Mineralische und chemische Farben erzeugen die Fabriken zu Gösting und Hrastnig; in letzterer wird das prächtige Chromgelb und Chromroth (Kalinmbichromat) sabricirt, welches in der Textil- industrie ausgedehnte Verwendung findet. Zündwaaren erzeugen in Steiermark sieben Fabriken, sie liegen zu Voran, Maria- Rast, Leibnitz, Gams, Stainz, Deutschlandsberg, Graz. In den Jahren 1885 nnd 1886 erzeugten die Fabriken von Stainz und Dentschlandsberg zusammen 40 bis 50 Millionen 2?»