Seite - 12 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Bild der Seite - 12 -
Text der Seite - 12 -
12
wurden. Später glühte hier durch einige Zeit ein Hochofen und arbeiteten zwei Hammer-
werke, denen das südwärts ansteigende Raggathal das Eisenerz lieferte. Heute ist es still
geworden an der ehemals gewerbfleißigen Stätte, nur der Raggabach tobt zuweilen, wenn
er sein Gerölle ausschüttet. — Die Spuren eiuer besseren Vergangenheit mögen den
Touristen ernst stimmen, der heute zur Raggaschlucht waudert, die sinnige Naturfreunde
aus Ober-Vellach zugänglich gemacht haben.
Nördlich vom Danielsberg steigen die Ausläufer der Sauleckgruppe rasch zu
3.080 Meter Höhe, südwestlich greift das Hochthal der Teichl tief in die Kreuzeckgruppe
ein. Aus dieser Gruppe ragt zunächst der Polinik (2.780 Meter) ins Möllthal hinein,
durch die Alpenvereinssection Ober-Vellach nun auch ein beliebtes Ziel touristischer
Wanderungen.
Wenn den Naturfreund am Zlapp der Ernst und die Großartigkeit der Landschaft
fesselt, so ist der Eindruck des Bildes, das sich vom Danielsberge aus bietet, entschieden
freundlich. Die Felder und Wiesen des Thalbodens, die auf dem AbHange der Sauleck-
nnd Böfeseckgrnppe zerstreuten Häuser, die Getreideculturen, die mit Waldbeständen
wechseln, Alles deutet auf rege meuschliche Thätigkeit. Der für das ganze Möllthal
charakteristische Gegensatz zwischen der Sonn- und Schattenseite tritt in diesem Bilde am
deutlichste» hervor. Der dem Süden zugekehrte Abhang der Ausläufer der Taueru ist bis
zur Holzgrenze hinauf bebaut uud bewohut, der gegenüberliegende Abhang der Krenzeck-
gruppe aber durchweg mit dichtem Wald bedeckt, der nur durch einzelne Weideflächen
unterbrochen wird. Ein einziges Thal auf dieser Seite, die Teichl, ist bewohnt. Nicht ohne
Grund nennt sie der Möllthaler die „Schattseite", denn einen großen Theil des Jahres
(im Winter) erreicht sie kein Strahl der Sonne, die Kamm- und Gipfelhöhe wehrt stellen-
weise den Sonnenstrahlen sogar den Zutritt zur Thalsohle, nur die Bewohner der „Sonn-
seite" erfreuen sich der Wohlthat des directen Sonnenlichtes das ganze Jahr hindurch.
Weudeu wir den Blick vom Danielsberg nach Südosten, so wird der Horizont nur
durch die fernen Karavanken begrenzt. Die Möll berührt in dieser Richtung noch die
Ortschaften Kolbnitz und Mühldorf und mündet bei Möllbrücke links in die Drau.
Auf der Höhe des Danielsberges aber fesseln auch Reste einer großen Vergangenheit
den Geist des Beobachters, römische Alterthümer, die auf einen ehemaligen Herkulestempel
hinweisen, der heute als Kirchleiu an bestimmten Tagen des Jahres die Gläubigen der
Nachbarschaft versammelt.
D a s Lieser- und Maltathal . Das untere Thal der Lieser bezeichnet die Ost-
grenze des Tanerngebietes. Am Fuße des Hafnerecks beginnend zieht sich der obere Theil
unter dem Namen Katschthal in südöstlicher Richtung zwischen dem an der Grenze von
Salzburg laufenden Hauptrücken der Pöllaer Alpen und eines von« Hafnereck südöstlich
zurück zum
Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Band 8
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kärnten und Krain
- Band
- 8
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.41 x 23.03 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch