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Hochgosch nur die Seehöhen von 970 und 866 Metern erreicht, gegen die Lieser streicht,
welche die Wässer des Seethales nach kurzem Laufe der Dran zuführt. Was die unmittel-
bare Gestaltung der Seeufer selbst betrifft, so ist das Südufer das steilere, da die Berg-
süße sofort in den See fallen, hingegen das Nordufer der am rechten Seeufer hinziehende»
Straße noch den nöthigen Ranm gewährt. Der Millstatter See, der zweitgrößte und
tiefste des Landes (Flächeninhalt 13 7 Quadratkilometer, Länge 11 56 Kilometer, größte
Breite 24 Kilometer) zerfällt in zwei Becken, in das kleinere westliche mit der
Maximaltiefe von 110 Meter, das vom unteren Seeende bis zu der westlich von Millstatt
gelegenen Fischerbehausung reicht, und in das doppelt so lange östliche mit der größten
Tiefe von 132 Meter (zwischen Dellach und dem Jungfernsprunge). Von den Wasseradern
sind mir der Döbriacher (Rieger-) Bach uud die nordseitigen von Bedeutung: die
Mündungen der letzteren sind dem auf einem erhöhten Punkte der Seeränder stehenden
Beschauer leicht an den Landzungen erkennbar, welche sich aus dem von den Bächen
mitgeführten uud auf dem Seegrnnde abgelagerten Berwitteruugsschntt aufgebaut habe».
Der für die Zukunft des Sees folgenschwerste Zufluß ist der Döbriacher Bach, der, aus
der Vereinigung des Feld- (Abfluß des Brennsee), Kleinkirchheimer- (Tiefer Bach)
und Kaninger Baches entstehend, unterhalb Döbriach auf der von ihm angeschwemmten
und iu beständigem Wachsen begriffenen Ebene sich in mehrere Arme theilt, welche in häufig
wechselndem Laufe dem Ostufer des Sees mit der Nahrung anch das Verderben zuführen.
Der Abfluß, in dem sich der ganzen Breite nach ein zum Fange der laichenden Lachs-
forellen bestimmter Absperrrechen mit den Fangkasten befindet, mündet nach kurzem Laufe
nächst der Fabrik Seebach links in die Lieser.
Der Sumpfwiesengürtel, welcher die übrigen Seen des Landes in wechselnder Breite
nmschließt, fehlt wegen des jähen Absturzes der Ufer zum Seegrunde dem Millstatter
uud mit ihm leider auch die Lotusblume der Kärntner Wässer, die liebliche Seerose
(^mpliaea); nnr schmale, häufig unterbrochene Zonen von Schilfrohr und der Seebinse
umsäumen die grüne Flut, die in ihren Tiefen neben Barsch, Hecht, Wels und Barbe
die edelste Fischart des Landes, die köstliche Lachsforelle (l^rutw laeustris) birgt.
Die Ortschaften des Seethales, Del lach, Millstatt und Seeboden befinden sich
sämmtlich auf der Nordseite; die bedeutendste ist der als klimatischer Kur- und Badeort
in weiten Kreisen bekannte Markt Millstatt. Die um das alterthümliche Stiftsgebäude
gruppirten Häuser, von denen einzelne das Gepräge längst vergangener Tage tragen, stehen
theils auf dem Gehänge, theils auf der vom Riegerbache angeschwemmten Landzunge.
Seeboden nennt man einen Complex von fünf Dörfern, welche zu beiden Seiten des
Treflinger Baches am Ausgauge des Querthales liegen, das vom Seenfer in mehreren
Terrassen gegen Norden ansteigend im lieblichsten Wechsel Wald- nnd Cultnrland und
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Band 8
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kärnten und Krain
- Band
- 8
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.41 x 23.03 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch