Seite - 25 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8

25 wo zur Zeit des Erdbebens im Jahre 1348 die Alpe barst, ein großer Theil ihrer Südwestseite in das Gailthal stürzte und im Sturze zahlreiche Ortschaften unter den Trümmern begrub. Dem Dobratsch gegenüber und von ihm durch das Bleiberger Thal geschieden erscheint als unansehnlicher, nichtsdestoweniger für die gesammte Gegend segensreicher Nachbar der Erzberg mit dem Bleiberg (1.522 Meter), in dessen Kalken sich die altberühmten Blei- und Zinkerzlagerstätten finden. Schloß Stein bei Dellach im Drauthale. Zwischen den Höhenzügen des Erzberges und des Dobratsch liegen die Hochthäler des Weißen- und Kötschbaches, deren Wasser entgegengesetzt zur Drau und Gail fließen. Die Versteinerungen des Kohlenkalkes im Kötschgraben sind den Geologen bekannt. Dieses Thal, dessen Lage es verschuldet, wenn die Sonne zur Zeit ihres tiefsten Standes den Bewohnern durch mehrere Wochen unsichtbar wird, ist der Sitz der gegenwärtig bedeutendsten Montanindustrie des Landes. Den Hauptknoten der zerstreuten, meist von Bergknappen und Hüttenarbeitern bewohnten Häuser uud Hütten bildet das als Ausgangs- punkt für die Besteigung des Dobratsch bekannte Pfarrdorf Bleiberg (Wasserscheide 893 Meter) und das westlich von ihm in kurzer Entfernung gelegene Dorf Kreuth.