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die Höhen der Stangalpe der Mnrauergrnppe den Horizont sanft begrenzen. Zahlreiche
wohlgebaute Ortschaften, weitläufige Gehöfte mit großartigen Ökonomiegebänden geben
Zeugniß von einem gewissen Wohlstand der laudwirthschafttreibendeu Bevölkerung dieser
weitläufigen Hochebene und nur der Umstand, daß der fortdauernde Niedergang der Eisen-
productiou im Lande die Feuer in den gewaltigen Hochöfen von Treibach ?e. vielleicht für
lange, lange Zeit verlöschen ließ, beeinträchtigt dieses zum Theil nur äußerlich schöne
Bild herrschenden Wohlstandes.
Das Gurkthal ist mehr durch seine uralten Ortschaften, wie Straßburg, Lieding,
Gurk ?c., als durch große Naturschönheit bekannt, denn die enge an einander tretenden
Schieferberge gestatten keine reizenden Ausblicke, auch sind dieselben weniger malerisch
geformt als die getrennten Bergrücken des übrigen kärntnischen Mittelgebirges. Nur dort,
wo die Seitenthäler zu den baumlosen Höhen der Stangalpe hinanreichen, wird das Bild
der Landschaft wohlgefälliger und dnrch weite Ausblicke reizend.
Beim Schlosse Zwischenwässern, welches am Fuße des mit einer Ruine gekrönten
Böcksteiner Berges liegt, rauscht durch eine kleine Thalenge der Metnitzslnß heraus und
gelangt man flußaufwärts bei Hirt in das herrlich grün bemattete und mit Feldern wohl-
bestellte Metnitzthal, welches von hier scheinbar durch die malerische Höhe der steierischen
Grebenzen abgeschlossen erscheint, während dort, wo sich in der rechten Thalseite über der
reizend gelegenen uralten Stadt Friesach die Mauerreste der Friesacher Bergschlösser
(Petersberg, Geiersberg ze.) erheben, das Thal weiter westlich über Grades und Metuitz
hinaus bis zur luftigen Alpenhöhe der Flattnitz hinauszieht. Dort aber, wo in der
Umgebung der freundlichen Stadt Friesach an der Olsa aufwärts die Burgruine Düru-
stein das Thal der steierischen Einöd schließt, befindet sich südlich dieser Burg der Grenzstein
gegen die nachbarliche Steiermark.
Vom Einflüsse der Gurk unterhalb von Grafenstein weiter wendet sich der Draufluß
in einem bald weiteren, bald engeren Thale nordöstlich gegen Völkermarkt, um von dort
enger eingebettet in vielen großen Krümmungen der Landesgrenze bei Unter-Dranburg
zuzueilen. Bis unter Eis theilt der tieseingeschnittene Fluß ein ausgedehntes, nur von
unbedeutenden, meist isolirten malerischen Bergen unterbrochenes, südlich bis an den Nord-
fuß der Karavanken, nördlich bis an die südlichen Gehänge des Saualpenzuges reichendes,
am rechten Ufer Jauuthal, am linken Ufer Völkermarkter Gegend genanntes Thalbecken.
Im nordwestlichen Theile dieser über dem Draufluß wechselnd hoch gelegenen Thal-
weitung liegt die alte Stadt Völkermarkt, von welcher der Blick über das Jannthal hinüber
gegen die östlichen Karavanken, sowie gegen die Sannthaler (Steiner) Alpen wohl eines
der herrlichsten Gebirgsbilder bietet. Während die nördliche Umgebung von Völkermarkt
durch die Ruinen der Trixner Schlösser und jene von Waisenberg, das wohlerhaltene
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Band 8
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kärnten und Krain
- Band
- 8
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.41 x 23.03 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch