Seite - 53 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8

53 kegelförmigem Berge, an dessen Abhängen sich die Gewässer von dem 2.252 Meter hohen Zanken herabstürzen, behauptete sich viele Jahrhunderte hindurch eine Niederlassung, deren Überreste von der Hallstatter Periode an bis auf die Zeiten der Völkerwanderung herab ihn in wirrem Durcheinander bedecken. Auch hier stehen die metallischen Objecte an Wichtigkeit voran, und wie für Frög die Bleifiguren, so sind für Gnrina Täfelchen aus dünnem Bronzeblech mit von hinten ausgeschlagenen Inschriften besonders charakteristisch. Die letzteren sind in einem dem von Este nahe verwandten Alphabete geschrieben, und die ältesten darunter scheinen mit jenen gleichzeitig zn sein, welche auf einer Bergwand nahe bei Würmlach an der uralten Straße über den Plökenpaß eingeritzt waren und jetzt aus dem Fels gesprengt im Museum zu Klagenfurt aufbewahrt werden. Seltsamerweise sind die specifisch keltischen Funde aus Käruteu nicht häufig, obgleich Kelten nicht blos bis zum Ausgaug des Alterthums die Einwohner des Landes blieben, sondern auch unter römischer Herrschaft vielfach ihre nationale Eigenart bewahrt haben. Zeuge desseu sind die zahlreichen keltischen Personennamen, welchen wir in den in lateinischer Sprache abgefaßten Inschriften auf den Grabsteinen begegnen. Man zählt deren mehr als zweihundert. Grabsteine geben auch in den gewöhnlich über den Inschriften in Relief gemeißelten Bildnissen der Verstorbenen den Beleg, daß, wenn schon die Männer sich nach römischer Art zu bekleiden pflegten, die Frauen häufig der fremden Mode sich nicht unterworfen und ihre Nationaltracht treu bewahrt hatten. So sehen wir anf einem Grabsteine im Rndolsinum zu Klagenfurt ein Mädchen in ganzer Gestalt mit kurzem Haar, Funde aus Frög.