Seite - 61 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8

Das Landeswappen, das Schwert des Großmeisters Johann Siebenhirter in Millstatt (1499) und Richterstäbe. Zur Geschichte Wrntens. ehr als hundert Jahre vergingen seit dem Sturz des weströmischen Reiches, bis sich im südlichen Noricum wieder eine dauernde Herrschaft bildete. Erst gegen Ende des VI. Jahrhunderts verbreiteten sich die Slovenen oder Winden, damals noch Unterthanen der Avaren, von Pannonien her und aus den Landschaften zwischen der Dran und der Save über weite Gebiete der durch die Völkerwanderung verödeten österreichischen Alpen- länder und rückten durch Kärnten westwärts bis an die Dranqnelle vor. Ihrer weiteren Ausbreitung in dieser Richtung setzten sich seit 595 die Baiern entgegen und erreichten es nach wechselvollen Kämpfen mit ihren slavischen Rachbarn, daß diese am Anraser Bache (westlich von Lieuz) Halt machten. So fiel das frühere Binnen-Noricnm, das nun Karautauieu (Bergland) hieß, den Alpenslaven anheim, die sich bald darauf des avarischeu Joches entledigten und wahrscheinlich dem großen Slavenreiche des Franken Samo unter- ordneten. Als dieses nach kurzem Bestand zerfiel (662), erscheinen die Karantauer unter selbständigen Häuptlingen oder Snpanen. Zielbewußt aber arbeiteten die baierischen Herzoge aus dem Geschlechte der Agilolfiuger auf die allmälige Unterwerfung der Alpen- slaven hin. Ihre Bekehrung zum Christenthum sollte diese erleichtern. Ein großer