Seite - 67 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8

67 Städten, in Märkten und anderen größeren Ortschaften eigene Unterrichtsanstalten mit weltlichen Lehrern; Gnrk und St. Paul besaßen sogar Schulen höherer Art. Beredtes Zeugniß für den Aufschwung der Geister geben ferner mehrere der damals aufgeführten und theilweise uoch erhaltenen und bewunderten Bauten. Der namentlich durch die Kreuzzüge genährte religiöse Sinn äußerte sich auch iu der Begründung einer Reihe von Propsteien, Collegiatstiften und Klöstern, mit welch letzteren zumeist Spitäler für arme Kranke verbunden waren. Ein solches gründeten auch die Grafen von Ortenburg (1191) und von diesem erhielt die benachbarte Ortschaft, der heutige Markt Spital, seinen Namen. In Villach gab es seit 1229 ein Hospital zur Beherbergung von Armen und Pilgern. Von Sponheimer Herzogssiegel: Ulrich III. (1248) und Philipp Electus (1273). den neuen Klöstern ist das der Cistercienser in Viktring das bedeutendste; gestiftet von dem reichen Grafen Bernhard von Trixen aus dem Geschlechte der Sponheimer, bekam es die ersten Mönche ans dem Kloster Villars in Lothringen (1142). Im Jahre 1228 gründete Erzbischof Eberhard II. von Salzburg das Bisthum Lavaut mit dem Sitze in St. Andrä. Nach dem Tode seines Bruders setzte Philipp, der letzte Sponheimer, alle Mittel in Bewegung, um Käruteus Herr zu werden. Aber im Lande selbst ergriffen nur die Städte und der niedere Clerus seiue Partei, während Ottokar an der Mehrzahl des heimischen Adels und an dem Gurker Bischof Dietrich II. eine feste Stütze fand. Philipp begnügte sich vorläufig mit dem leeren Titel eines „beständigen Statthalters in Kärnten", den ihm Ottokar übertrug, nachdem er sich selbst des Erbes der Sponheimer vollends 5*