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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 72 -
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72 gegen die raublustigen Herren und zur Berathung über gemeinsame Interessen. Nachdem der Herzog bei Sempach den Tod gesunden, führte sein Bruder Albrecht III. in allen österreichischen Ländern die Regierung, nach seinem Hingange aber gab es wegen derselben wieder langdanernde Zerwürfnisse zwischen den Habsbnrgern. Erst im Jahre 1411, nach- dem inzwischen der Parteikampf zu einem wilden Bürgerkriege in Österreich ausgeartet war, kam es zu einer vorläufigen Ordnung der staatlichen Verhältnisse. Ernst der Eiserne, ein Sohn Leopolds III., vereinigte die Herrschaft von ganz Jnnerösterreich (Steiermark, Kärnten, Krain und die benachbarten kleineren Gebiete) in seinen Händen und empfing dann auch die Huldigung der Kärntuer. Er war der letzte Herzog, der sich in der alten ehrwürdigen Form in sein Amt einsetzen ließ (1414). Während seiner Regierung (1420) erlosch das Grafengeschlecht der Ortenbnrger . Das reiche Erbe, zu dem auch die Märkte Spittal uud Paternion zählten, kam an die mächtigen Grafen von Eilli, die bald darauf eine Fehde mit dem Bischof von Bamberg begannen und später, als Herzog Friedrich V. (seit 1440 römischer König), der Sohn des „eisernen" Ernst, die Regierung übernommen hatte, auch mit diesem in Streit und Kampf geriethen. Erst 1443 fügten sie sich in Friedrichs Lehensherrlichkeit uud sicherten den Habsbnrgern die Vererbung ihrer Herrschaften Eilli, Sternberg und Ortenburg beim Erlöschen ihres Stammes zu. Dieser Fall trat ein, als Ulrich von Eilli in Belgrad ermordet wurde (1456). Nun säumte Friedrich nicht, auf seine Rechte als Lehensherr uud auf den Erbvertrag sich stützend, die meisten innerösterreichischen Herrschaften der Eillier an sich zu bringen. Die Regierungsperiode Kaiser Friedrichs III. war für Kärnten eine drangsalvolle Zeit, denn fast nie ruhten die inneren Fehden und wiederholt wurde das Land von Einfällen auswärtiger Feinde heimgesucht. Kaum war der Aufstaud, den Andreas Baniu- kircher in Steiermark entzündet hatte uud der sich durch dessen Genossen auch in uuser Land verpflanzte, niedergeschlagen, als türkische Reiterscharen raubend, brennend und mordend durch den Kanker-Paß gegen Bleiburg und von da ins Jann- nnd Glanthal vor- drangen, von wo sie eine Menge Gefangener mit sich schleppten (1473). Als die Türken zum zweiteumale einfielen (1476), aus dem Savethal über Weißeufels uud Villach unter entsetzlichen Verheerungen einerseits bis ins Gurkthal, anderseits ins Jauu- uud Lavautthal drangen, da vermochte ihnen wegen ihrer Schnelligkeit das Landesaufgebot keinen Widerstand zu leisten. Tiefe Mißstimmung bemächtigte sich deßhalb der niederen Volksclassen, sie wähuteu sich sogar von den Herren verlassen, da sich diese bei der Annäherung des Feindes in die festen Plätze retteten. In der Grafschaft Ortenburg bildete sich damals uuter der Leitung des Peter Wunderlich ein Bauer üb uud, der als seineu Zweck die Vertheidigung des Landes gegen die Türken bezeichnete, daneben aber auch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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