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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 114 -
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114 Pöllerschüße und „Hosrecht" vor dem Gasthause, in welchem der Tanz stattfinden soll, leiten das Fest ein. Wenn die Vesperglocken verklungen, ziehen die Spielleute durch das Dorf bis hinauf zu den höchstgelegenen Gehöften auf den Bergeslehnen, um die „Zechbuabeu" „abzusuchen", — ihnen nach die bei jedem Hause, vor welchem Halt gemacht uud ein „Stückl" aufgespielt wird, sich mehrende Schar der Burschen, die Joppen über die Achsel geworfen, die Hüte geschmückt mit Rosenkraut und Nelken. Die Gitschen werden „ausgebeten": ein paar Bursche treten mit einer Weinflasche in die Stube und bringen ihre Einladung zum Ehrentanz vor. Unter Pöllersalven findet der Einzug der „Zechbuaben", welchen die buute Schar der Mädchen folgt, in das Wirthshaus statt. Da wogt nun die Lust. Gesang, Jauchzen und Musikklänge durchzittern die Luft. Auf dem Kirchplatz ist es unausgesetzt lebendig; die Krümer preisen ihre Siebensachen an und richten die Laterne zurecht, denn bei der Nacht kommt ihr Geschäft erst recht in Gang. Bei den Gailthaler Slovenen ist es gewöhnlich die auf dem Kirchplatz stehende Linde, um welche sich die gauze Kirchtagslust dreht. Auf einem unter den Ästen derselben angebrachten Holzgestelle sitzen die Musikanten. In St. Stesan an der Gail sind die Seitenflächen desselben mit auf den Tanz unter der Linde Bezug habenden „Vierzeilern" ' in deutscher uud sloveuischer Sprache und mit ein paar Bildern: einen Gailthaler mit der Fahne und eine Gailthalerin im Kirchtagsstaate darstellend, geschmückt. Nur am Kirchtag darf unter der Linde getanzt werden. Die Linde steht bei den Windifchgailthalern noch immer in Ehren. Nach dem Gottesdienst werden nnter ihr nationale Lieder gesungen. Der Tanz beginnt erst Nach- mittags mit dem „Aufführen". Die Bnrsche, zumeist robuste Gestalten, scharen sich um die Linde, ohne Unterbrechung flovenische „Vierzeiler" singend, welche die wacker auf ihrem Holzgestelle sich rührenden Spielleute begleiten. Das erste Lied ist religiösen Inhalts und beginnt mit dem Verse: Abseits^sitzen und stehen in dichtgedrängter Schar die Mädchen in der malerischen Gailthaler Tracht, welche mittlerweile von den ihnen Wein zubringenden Burschen zum Tanz aufgefordert und den Tänzern zugeführt werden. Das „Aufführen" nimmt eine k o S nam cla^ en 6oker eas "5a peivi raj Gott gib uns eine gute Zeit, Den ersten Tanz zu beginnen. ' Unter den Linden ist es lustig, beim Tanzen ist es toll und i was no Liedlan an Bucklkorb voll. Lvetjs tvo^s ?Iv Linde mein, du bist mir theuer. Deine Blüten duften sehr.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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