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Tanz unter der Linde (in St. Stefan an der Gail). ^
geraume Zeit in Anspruch und wiederholt sich, wenn
Bursche aus den Nachbarortschaften znm Tanz zu-
gelassen werden, bei welchem au einer althergebrachten
Ordnung festgehalten wird, denn die Linde darf durch
^ Zank und Streithändel nicht entweiht werden. Der
erste Tanz heißt „Pervo", darauf folgen die land-
läufigen Tänze, den Schluß bildet der hüpfende „hohe
Tanz", der nur ein paar Minuten dauert und drei-
mal wiederholt wird. Mit Einbruch der Dämmerung
wird der Tanz unter freien» Himmel eingestellt und man zieht sich in das Gasthaus zurück,
wo dem Tanzvergnügen noch weiter gehuldigt wird.
Ein eigenthümlicher Brauch ist es, daß am ersten Tage des Kirchweihfestes nur
die ledigen Personen und die Mädchen nicht ohne das eng anliegende Leibchen „Rajavec"
unter der Linde tanzen dürfen. Am „Unschnldigen-Kindltag" Pflegen die Gitschen ihren
Tänzern allerlei Geschenke: ein Seidentüchl, ein Hemd oder Cigarren, als Anerkennung
zu verabreichen.
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Band 8
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kärnten und Krain
- Band
- 8
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.41 x 23.03 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch