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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 172 -
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172 vornehmeren Kreisen die Harfe emsige Pflege gefunden. Obwohl ersichtlich ist, daß der Kärntner Sinn und Interesse für die verschiedensten Schattirnngen des Musikwesens zeigt, so hängt er mit Herz und Seele zunächst doch an seinem Volksliede. Dieses ist seine Freude und sein Stolz. Wenn auch nicht behauptet werden kann, daß das kärntnische Nationallied das jüngste Kind der alpinen Muse ist, so ist doch sicher, daß es das letzte flügge gewordene ist. Während Steiermark schon im Jahre 1812 anf Anregung und nnter dem Protectorat des Erzherzogs Johann eine Sammlung steirischer Volkslieder zustande gebracht hatte uud während die Tiroler längst in fremden Landen mit ihren Jodlern und Vierzeilern für alpine Weisen Sympathien erweckt hatten, kam Kärnten ziemlich spät erst zum Bewußtsein, daß es geradezu ein Schatzkästchen lieblicher, eigenartiger und anmuthiger Weisen sein Eigen nenne. Die Entwicklung der österreichisch-alpinen Lieder bis zur geuaueu Unterscheidung ihrer Bodeustäudigkeit bedürfte einer geraumen Zeit und noch heute ist man über den Heimatschein so mancher Volksweise nicht im Klaren. Speciell das Kärntner Lied entwickelte sich zur gegenwärtigen Eigenart erst, nachdem sich desselben die musikalisch gebildeten Stünde des Landes mit Interesse angenommen haben. Der Beginn dieser für die Geschichte der Kärntner Weise wichtigen Periode fällt in die Vierziger-Jahre. Rainer, Kandntsch, Moro, Herbert, Gaggl, Knappitsch müssen mit der Veredlung des Kärntner Liedes in Verbindung gebracht werden. Das unbestreitbar größte Verdienst in dieser Richtung hat sich jedoch mehrere Jahre später Dr. Alois Wölwich erworben. Musikalisch ebenso glücklich veranlagt als ästhetisch feinfühlig, dabei im Besitze einer umfangreichen, überaus sympathisch klingenden Baritonstimme verstand er es wie kein Zweiter, den Kärntner Liedern jenen eigenthümlich anheimelnden Reiz abzugewinnen, der auf den Zuhörer seine fascinirende Wirkung nie verfehlt. Das von Wölwich anfangs der Sechziger-Jahre begründete Quartett, dem außer ihm noch Häuser, Koschaker und Höferer angehörten, darf als die trefflichste der zahlreichen im Lande ereirten Sängergesellschaften bezeichnet werden, denn wohl fast jeder größere Ort in Kärnten besitzt seither sein Liederquintett, manche Stadt sogar dereu mehrere. Das Natiouallieder - Singen ist geradezu zum allgemeinen Bedürfniß des sangesfrohesten Alpenlandes geworden nnd selbst außerhalb der Heimat (in Wien, Graz, Linz :c.) bilden die lieblichen Weisen das Bindemittel der Landsmannschaft. Von den zahlreichen kärntnischen Quintett-Vereinigungen haben es nicht wenige zu eiuer großen Popularität gebracht. Im Jahre 1856 trat das sogenannte „Mischitz-Qnintett" in die Öffentlichkeit. Es unternahm am 24. Juli desselben Jahres eine Concertreise in das Ausland bis hinauf an die Ostsee und traf rnhm- und goldbeladen am 18. Juli 1859 wieder in der Landeshauptstadt ein. Noch Ende des Jahres wnrde eine zweite Reise unternommen. Das Qnintett „Grünanger" machte, namentlich in den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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