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Die Schlößchen in der Umgebung von Klagenfurt: Auuabichl, Drasiug, Horustein,
St. Georgen am Saudhof, Marienhof, Meiselberg, Portendorf, Zigulln, Farchern, Pichl-
hof, Pitzlstetten und andere repräseutireu recht hübsch den Charakter dieser Bauperiode.
Teutschach ist ein ansehnliches zweistöckiges Schloß mit eiuer wunderbaren Fernsicht
auf die ganze Karavaukeukette. Es stammt aus alter Zeit, hat vier Thürme, Arkaden in
dem viereckigen Hof und viele geräumige Gemächer. Es wurde öfter restaurirt, aber nicht
zur Zierde des Baues.
Auf dem Platze in Wolfsberg befindet sich eine recht charakteristische Pestsäule vom
Jahre 1718. Auf eiuer römische» Säule aus Salzburger Marmor thront Maria, etwas
tiefer von vier Heiligen umgeben. Ans den Ecken des sauberen Geläuders stehen vier gut
gearbeitete Engelkinder mit Jnschristtafeln.
Im XIX. Jahrhundert wurden von alten Schlössern gründlich umgebaut und
restaurirt das gräflich Henkelsche Schloß in Wolfsberg im Tndorstil von den Architekten
I. von Romano und A. Schwendenwein, vollendet aber im Jahre 1851 vom Architekten
A. Bierbaum. Letzterer restaurirte auch das gräflich Christaluiggsche Schloß in Eberstein.
Richtig restaurirt, vielleicht einzig in seiner Art ist das Schloß Groppenstein bei Ober-
Vellach. Architekt A. Stipperger stellte es im Burgenstil her und ließ es auch mittelalterlich
einrichten. 1854 wurde Pichlern bei Klagenfurt, Herrn Dr. von Edelmann gehörig, von
Professor Rösner und 1867 auch das Baron Reyersche Schloß Krastowitz vom Architekten
Hansen vorzüglich restaurirt.
Ein seltener Bau der Neuzeit ist das Mausoleum der Gräfin Henkel in Wolfsberg
(1858 bis 1863). An den Abhängen der Koralpe ist dieser Ban schon weithin sichtbar.
Er ist ganz aus Quadern gebant. Stnfen führen zur Vorhalle, auf welcher drei römische
Säulen die Rundbogen tragen. In der Mitte führt eine große Thür zum Innern und
geradeaus abwärts über Stufen zur gewölbten Gruft. Zu beiden Seiten gelangt man
über mehrere Stufen in die achteckige Halle mit Kuppel, über welcher eine schlanke Laterne,
auf Säulchen gestützt, angebracht ist. Der Raum ist von drei großen Ruudbogeufeusteru
beleuchtet, die Halle weiß gehalten. Hier steht auch das vom Bildhauer Kiß iu Berlin
meisterhaft ausgeführte Monument, die Gräfin liegend in Lebensgröße darstellend, von
Earraramarmor. Der Sockel ist aus grauem Marmor. Es ist das schönste Kunstwerk der
Neuzeit in Körnten. Der Stil dieses Baues ist ein Gemenge von Römisch-Romanisch
und Renaissance, sowie eigene Erfindung. Die Pläne stammen von dem preußische»
Oberbaurath August Stüler.
Von Neubauten sind in Klagenfurt zu erwähnen die durch die Muuisiceuz der
kärntnischen Sparkasse errichteten öffentlichen Anstalten. In erster Linie das kärntnische
Landesmuseum „Rudolfinnm" mit einem prachtvollen römischen Vestibül. Acht Säulen
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Band 8
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kärnten und Krain
- Band
- 8
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.41 x 23.03 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch