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aus rothem Salzburger Marmor mit Sockel» aus sehr schönem hiesige» Marmor tragen
die Glasdecke. Weiland Kronprinz Rudolf legte zu diesem Bau den Schlußstein und
eröffnete das Museum im Beisein der Kronprinzessin am 10. Juli 1884. Diesem reihen
sich an das Gebäude der Sparkasse mit reicher Fa^ade, die Berg- und Ackerbanschnle mit
Säulenportal und fignraler Ausstattung und die Volksküche mit der Mädchenindnstrie-
schule und dem Musikvereiu. Alle diese Bauteu entwarf Architekt Gnggitz, ein geborner
Kärntner, sie wurden vom Architekten Heß ausgeführt. Die Irrenanstalt bei Klagensnrt,
sowie der Rainerhof am Nenen Platz mit schönem Marmorportal und vier Eckthürmen
sind ganz vorzügliche Neubauten. Besonders hervorzuheben wäre noch ein in allerletzter
Zeit entstandener Neubau in der Bahnhofstraße, welcher die tadelloseste deutsche
Renaissance repräfentirt; der Entwurf ist vom Architekten A. Gnnold in Graz, der Ban
selbst vom Stadtbaumeister Hannel ebendaselbst; Eigenthümerin ist die k. k. privilegirte
Brandschaden Versicherungsgesellschaft in Graz.
In Villach ist das sehr ausgedehnte Gymnasialgebäude mit der Holzindnstrieschnle,
von der Stadtgemeinde erbaut, zu erwähnen. Die Pläne sind von Professor Horky in
Graz nnd haben sich bei der Ausführung der Bauleiter Ingenieur von Rauschenfels,
sowie Kaufmann Karl Ghon große Verdienste erworben.
In Wolfsberg ist das Erzherzogin Marie Valerie-Spital ein bemerkenswerther
Neubau, in neuester Zeit entstand durch die Bemühungen des Bürgernleisters Herrn
Ernst Herbert Kerchuawe ein herrliches Gebände, in dem'die Sparkasse, das Gemeindeamt
und die Industrieschulen untergebracht sind. Die Mittel hiezn gab die Wolfsberger Spar-
kasse, die Pläne stammen vom Architekten Heß.
Eine Zierde des Landes ist noch das mit den Mitteln der barmherzigen Brüder in
St. Veit im Jahre 1876 erbaute Kronprinz Rudo l f -Sp i t a l . Es ist uebeu dem
Museum in Klagensnrt entschieden der bedeutendste Bau der Neuzeit in Körnten. Nord-
westlich von St. Veit, erhaben ans einer Terrasse prangt der dreigliedrige Bau. Die Front
bildet ein erhabenes Erdgeschoß mit zwei Flügeln nach der Hofseite, in welchem sich die
großen Krankensäle befinden. In der Mitte verbindet die Kapelle nnd das Resectorinm ein
Glasgang, der bis zum rückwärtigen einstöckigen Bau führt, in dem sich wieder einzelne
Krankenzimmer befinden. Durch ein mit gebnndenen Säulen eingefaßtes Portal gelangt
man in ein kleines, sehr hübsches Vestibül, zu beiden Seiten Sänlen mit römischen
Eapitälen, welche die Rundbogen tragen. Zwölf Stnfen führen zum Eingang und in
einen langen, mit Terazzo gepflasterten Quergang, au dessen Enden sich die beiden großen
Krankensäle befinden. Dem Eingang gegenüber gelangt man durch ein hübsch geschnitztes
Portal in die Kapelle. Sie ist sehr einfach, aber geschmackvoll und empfängt dnrch sechs
Halbbogenfenster Licht. Über dem Eingang ist ein netter Chor, mehr eine Kanzel in Form
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Band 8
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kärnten und Krain
- Band
- 8
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.41 x 23.03 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch