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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 299 -
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299 fachmännischer Leitung erfolgt, nichts im Wege stehen würde. Ob dieses ideale Zukunfts- programm je erfüllt werden wird, ist noch sehr die Frage, es sollten aber schon jetzt zur Vorsorge die zusammengehörigen Höhlen gegen die Zerstörnngswuth durch Abschließnng geschützt werden, um dem Lande seine Sehenswürdigkeiten anch für spätere Zeiten zu erhalten. Zu den Tropfsteingrotten kann man auch die oberen Lnegger Höhlen rechnen, in deren einer das Höhlenschloß steht. Ein Theil ist gut begehbar gemacht, wenn auch nicht in jener bequemen Weise, wie in der Adelsberger Grotte oder in den Fürst Wiudischgrätz- Höhlen. Eine Eigenthümlichkeit der Lnegger Höhlen ist die Anordnung der Gänge in drei über einander liegenden Etagen. In die tiefste stürzt sich der Bach Lokwa, wodurch sie unzugänglich ist. Die niittlere erreicht man durch eine Brücke, nnd diese Etage ist auch die längste. Nach einer kurzen Wanderung gelangt man durch einen steil aufsteigenden Gang, der vom Hauptgaug rechts abbiegt, zu einer hohen Holztreppe und durch einen geränmigen schrägen Raum, in dem sich viele höhlenbewohnende Vogelarten aufhalten (Höhlentauben, Steindohlen uud Käuzchen), zu einem kurzen Gang, der hoch über dem unteren Eingang ins Freie führt. Daß diese Höhle nicht öfter besucht wird, darf nicht Wunder nehmen, ergeht es ja dem merkwürdigen Höhlenschlosse auch nicht viel besser, zu dem Tausende pilgern würden, wenn es nicht in diesem verborgenen Erdenwinkel stände. Schloß und Grotte zusammen verlohnen jedoch gewiß den Ausflng von Adelsberg aus, umfomehr als man bis zur Schloßbrücke fahren kann. Aus dem reichen Materiale von Naturmerkwürdigkeiten in Krain könnten noch zahlreiche andere Grotten hervorgehoben werden, von denen jede in ihrer Art etwas Besonderes aufzuweisen hat. Viele Höhlen von Krain sind als Standorte von Höhlenthieren bekannt. Unter diesen gibt es solche, die eine Specialität der Krainer Höhlen bilden und sonstwo bisher noch nirgends aufgefunden wurden. Diese Thiere gehören zumeist in die Classe der Käfer, Spinnen und Heuschrecken. Letztere sind keine Grasfresser, sondern Raubthiere, die sich von den minder wehrhaften kleineren Höhlenthieren nähren. Auch die zahlreichen „Golubina" genannten Taubenlöcher gehören in diese Kategorie von Höhlen. Die Höhlentaube nistet in ihnen oft in Gemeinschaft mit Fledermäusen, Steindohlen und anderen die Dunkelheit liebenden Thieren. Andere Höhlen bergen werthvolle Funde von diluvialen Thierresten. Unter diesen sei besonders die Kreuzberghöhle bei Laas erwähnt, aus welcher die im Hofmnfenm zu Wien aufgestellten fossilen Skelette des Höhlenbären stammen. Die reichen Schätze an diluvialen Thierresten sind in dieser Höhle noch lange nicht ausgebeutet. Die Kreuzberghöhle gehört übrigens zu den größeren Höhlen von Krain, denn ihre Länge beträgt in gerader Linie 385 Meter und der Hauptgang mißt mit Berücksichtigung aller Krümmungen 460 Meter. Die Gesammtlänge aller Haupt- und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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