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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 300 -
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300 Nebengänge beträgt 1.650 Meter. Der Bach, welcher in der Höhle fließt, kommt aus dem rückwärtigen Theile und verschwindet unweit vom Eingang. Bei anhaltendem Regen schwillt er mächtig an und die Höhle bleibt dann eine Zeitlang unzugänglich. Wenn der Bach auch nur schwach fließt, so hört man ihn doch schon, sobald man sich dem Eingang nähert, was aber nur eine Wirkung des Wiederhalles in der Grotte ist. Will man den nie austrocknenden Bach entlang die rückwärtigen Partien, wo sich die Knochenlager befinden, erreichen, so muß man mehrmals das Wasser durchwaten, welches aber nicht höher als bis über die Knöchel zu reichen pflegt. Die Thierreste liegen in einer mit Tropfstein überzogenen Lehmanhäufung und haben einen vortrefflichen Erhaltnngsznstand. Zumeist findet man alle Theile eines Skelettes an einer Stelle beisammen, woraus geschlossen werden kann, daß die Thiere in der Höhle selbst verendet sind. Die Höhle hat übrigens anch einige Tropfsteinbildungen im vorderen Theile, die aber nichts Außer- ordentliches bieten. Ähnliche Reste von diluvialen Thieren findet man übrigens auch außerhalb des Karstgebietes in Krain an mehreren Orten. Insbesondere lieferte die Mokrica bei Stein eine reichliche Ausbeute. Außerhalb des Karstgebietes wäre noch eine durch hohe Temperatur auffallende Höhle bei Sagor als Specialität zu erwähnen, die ein krainerisches Monsumauo werden könnte, wenn sie wirklich jene Eigenschaften besitzt, die ihr die Wenigen nachrühmen, die von der Höhle zu wissen behaupten. Einzelne Gottscheer Grotten zeichnen sich durch eigenthümliche Formen der Tropf- steingebilde aus. Unter diesen sind die schneeweißen Zapfen aus der eine Wegstunde von der Stadt Gottschee gelegenen Grotte von Sele die schönsten. Diese Grotte besitzt überdies die Eigenthümlichkeit, daß sie mehrere Eingänge hat und einen Raum, in dem die Decke eingebrochen ist, der am Krenzungspnnkte der beiden Hauptgänge liegt. Einer der beiden Eingänge ist gewöhnlich nicht begehbar, weil aus ihm der Höhlenbach fließt, der durch ein unfern der Grotte gelegenes Mühlenwehr zn einem kleinen See aufgestaut wird. Man kann jedoch durch den östlichen Eingang bis zu einer Stelle gelangen, wo man von iuueu her einen Ausblick über das höchst malerische Bassin gewinnt, welches von Gebüsch und Baumgruppen umsäumt ist und an dessen Ende das Mühlrad im Sonnenschein lustig plätschert. Die Grotte von Sele hat eine Länge von 245 Meter. Ihr Ende ist bisher noch nicht untersucht worden. Die Quellen im östlichen Gange versiegen im Sommer und die Mühle, welche von ihnen ihr Wasser bezieht, steht dann still. Eine erwähnenswerthe Eigenthümlichkeit der Grotte von Sele sind die großartigen Deckenbrüche, welche einen Theil des ehemaligen Hauptganges in eine Reihe getrennter Höhlen umgewandelt haben. In dieser Beziehung ist sie ein lehrreiches Seitenstück zu den Fürst Windischgrätz-Höhlen in den Haasberger Forsten. Auch birgt die Grotte von Sele eine reiche Jnsectenfauna, darunter den seltenen ^nopktkalmus Lilimekii. Die Franeisca-Grotte liegt nur
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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