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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 326 -
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326 ihre Wohnsitze bis an die Dran- und Rienzqnellen vorgeschoben. Hier, ans dein Toblacher Felde, kam es im letzten Jahrzehnt des VI. Jahrhunderts, nach dem Bericht des Paulus Diaconus, zwischen den Baiern und Slovenen zu wechselvolleu blutigeu Kämpfen, in denen sich die Baiern schließlich als die stärkeren erwiesen uud dem weiteren Vordringen der Slovenen ein Ziel setzten. Allein nicht als ein freies, eroberndes, staatenbildendes Volk erschienen die Slovenen in dem Alpengebiete. Schwer lastete auf ihnen das harte Joch der Avaren und das Auftreten Samo ' s (623 bis 662) brachte ihnen nur eine vorübergehende Erleichterung dieser Bedrückung. Um sich des wilden Reiter- und Nomadenvolkes ganz zu erwehren, ruft der Slovenenfürst Born t (748) seine deutscheu Nachbarn, die Baiern, gegen die Avaren zu Hilfe. Diese wird in wirksamer Weise geleistet, allein hiednrch die baierische Oberhoheit über Karantanieu, wie nun das Kernland der Slovenen im ehemaligen Noricum genannt wurde uud welches auch den größten Theil unseres heutigen Kraiu umfaßte, begründet und zugleich die Christianisirnng der karantanischen Slovenen durch die Kirche von Salzburg angebahnt. Der tragische Untergang des baierischen Stammesherzogthnms unter Thassilo (788) hatte den Anfall Karautaniens an die große Frankenmacht, sowie das thatkräftige Eingreifen des Patriarchates von Aqnileja in das Bekehrungswerk der Alpenslovenen zur Folge. An den wuchtigen Schlägen, mit welchen Karl der Große die Avarenmacht in Pannouieu zertrümmerte, nahmen die karantanischen Slovenen lebhaften Antheil. Erich, der Markgraf der von Karl dem Großen an der Ostgrenze Italiens errichteten Mark Frianl, zu der Karautauien und somit auch Kraiu etwa seit 803 gehörte, erstürmte gemeinsam mit dem Karantanensürsteu Vojnimir im Jahre 795 den Hauptring der Avaren und versetzte dadurch ihrer Macht deu Todesstoß. Überhaupt scheinen die Franken die Verwaltung Karantaniens wenigstens theilweise noch den slovenischen Stammes- häuptlingen anvertraut zu haben, bis das Slovenenvolk an die Verfassung und Sitte des Siegers sich einigermaßen gewöhnt hatte nnd dann geräuschlos seine politische Freiheit ein- büßte. Den äußeren Anlaß zu dieser tief einschneidenden Veränderung gab die Empörung Ljndevits (gestorben 828), des Fürsten der pannonischen Slovenen zwischen der Save und der Drau. Erst seit dieser Zeit und seit der mit der Empörung Ljndevits mittelbar im Zusammenhange stehenden Auftheilung der Frianler Mark wurden die slovenischen Stammeshäuptlinge ganz durch fränkische Reichsbeamte ersetzt und Kärnten mit seinen Marken zum Herzogthum Baiern geschlagen. Der große Sieg, den Otto I. im Jahre 955 auf dem Lechfelde über die Magyaren gewann, eröffnete anch der Kolonisation durch deutsche Einwanderung ein weites Feld. Insbesondere das Bisthum Freising wurde reich bedacht. Am 30. Juui 973 schenkte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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