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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 327 -
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327 Otto II. zu Tribur dem Bischof Abraham von Freising einen großen Gütercomplex, „gelegen im Herzogthnm (Heinrich des Zänkers) und in der Grafschaft des Grasen Popo, welche „Cannola" geheißen und allgemein ,Os ina maroka" genannt wird". Zum erstenmale begegnen wir hier der Mark Krain, znm erstenmale hören wir den Namen eines krainischen Markgrafen, zum erstenmale lernen wir durch diese Urkunde in unserem Lande eine Menge Örtlichkeiten sloveuischer Benennung kennen, als deren Mittelpunkt Lonca („Bischoflack") am Zeyerflusse erscheint. Alle diese Besitzungen werden in einer zweiten von Heiligenstadt am 23. November 973 datirten Urknnde wieder als in der allgemein „Chreine" genannten Region, uud zwar „in der Mark und der Grafschaft des Grafen Popo" gelegen bezeichnet. Wann diese Mark errichtet worden, darüber gibt uns keine Urknnde einen Aufschluß; es erübrigt uns nur anzunehmen, die Markgrafschaft Krain sei kurz vor dem Jahre 973 ins Leben getreten. Erst in den Jahren 989, 1002 und 1004 nennen uns die Urkunden den Grafen Walti lo, im Jahre 1011 den Grafen Ulrich und im Jahre 1040 den Grafen Eberhard als Vorsteher von Krain, von denen der letztere ausdrücklich als Markgraf bezeichnet wird. Über die Ausdehnung der Mark Krain in dieser Zeit sind wir nicht unterrichtet, sie wird ohne Zweifel das Flußgebiet der oberen Save mit Kraiuburg als Vorort umfaßt haben. In dieser Markgrafschaft entwickeln sich nun nahe bei einander zwei bedeutende Jmmnnitätsgebiete, der Besitz des Bisthnms Freis ing und jener des Bisthnms Brixen. Nur die sreisingische Herrschaft Lack nmfaßte im Jahre 1160 bereits 261 Huben mit 4.700 Joch Land; überdies begegnen wir zahlreichen Verleihungen an dieses Bisthnm auch in anderen Theilen von Krain. Sowohl für die Colonisirnng als auch für die Christiauisirung unserer Heimat war die Thätigkeit der Freisinger Bischöfe von entscheidender Wirkung; mit welchem Ernst sie namentlich die Arbeit im Weinberge des Herrn betrieben, dafür zeugen uns die noch jetzt in München erhaltenen, in slovenischer Sprache verfaßten Homilien und Gebete des Bischofs Abraham (957 bis 994), in denen wir das älteste Denkmal der slovenischen Sprache verehren. Das Jmmnnitätsgebiet von Brixen lag zwischen der Wnrzner und der Wocheiner Save mit der Herrschaft Veldes als Mittelpunkt. Die erste Verleihung an dieses Bisthum datirt vom 10. April 1004; an sie reihen sich bald viele andere an, so daß das Patriarchat Aqnileja, zu welchem Kraiu seit dem Jahre 811 in kirchlicher Beziehung rechtlich gehörte, gegen die beide» genannten Bisthümer bedeutend zurücktritt. Von den übrigen Eigen- gebieten des X. und XI. Jahrhunderts sind zu neuneu: jenes des Sloveuen Pr ib is lav an der Mündung der Zeyer in die Save, vermuthlich mit der Burg Görtschach als Mittel- punkt; ferner der Besitzstand des Grafen Wilhelm von Zeltschach an der Neiring im heutigen Unterkrain als ein Theil des Sanngaues und das Gebiet des Grafen Wernhard
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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