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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 331 -
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331 einer Nichte des oben genannten Markgrafen Heinrich, auch die gesaimnten in Krain gelegenen reichen Güter der Andechs-Meraner, so daß er sich mit Recht den Titel eines „Herrn von Krain" beilegen konnte. Allein auch die seit dem XI. Jahrhundert in Krain reich begüterte» Spouheimer hatten im Laufe der Zeit ihre Besitzungen daselbst so sehr erweitert und vermehrt, daß Bernhard, Herzog von Kärnten, im Jahre 1235 den Titel eiues .vominus Larniolae et ülarckiao- anzunehmen berechtigt war. Noch mehr aber stieg der Reichthum und die Macht der Spouheimer, als Herzog Beruhard gegen jedes Recht des durch den Tod Friedrich des Streitbaren erledigten Freisiuger Lehensgutes sich bemächtigte nnd dessen Sohn Ulrich im Jahre 1248 mit der von dem letzten Babenberger geschiedenen und seitdem verwitweten Audechserin Agnes sich vermählte, durch ihr Heiratsgut seine Besitzungen in Krain arrondirte und nun den Kampf mit Aqnileja, dessen Territorial- nnd Lehensherrschaft nur noch eine nominelle war, aufnehmen konnte. Im Besitze des größten Theiles von Krain, mußte es Ulrich gelingen, die Landeshoheit an sich zu reißen und sich in Krain zum Landesfürsten aufzuschwingen. Und so konnte auch Ulrich in seinem Testamente vom 4. December 1268 Ottokar II. von Böhmen zu seinem Nachfolger in Kärnten und Krain ernennen. Dieser eroberte im Kampfe gegeu den legitimen Erben, Ulrichs Bruder Philipp, Laibach, Steiu uud Landstraß und ergriff im Jahre 1270 Besitz von Krain, dem er jedoch im Wiener Frieden 1276 zu Gunsten Rudo l f s vou Habs- burg entsagen mußte. Die Verwaltung Krams wurde von Rudolf feinem Bundesgenossen, dem Grafen Meinhard von Tirol übergeben, unter dessen Führung auch die kraiuischeu Ritter an der Entscheidungsschlacht zwischen Rudolf und Ottokar anf dem Marchfelde am 26. Angnst 1278 theilnahmen. Diese sollte auch für Kraius weitere Schicksale von entscheidender Bedeutung sein. An diesem wichtigen Abschnitte angelangt, wollen wir einen kurzen Rückblick werfen auf die culturelleu Verhältnisse, wie sich dieselben vom IX. bis gegen das Ende des XIII. Jahrhunderts gestaltet hatten. Mit dem Heimfall unseres Landes an die Franken- macht war der gefammte Grund und Boden königliches Gut gewordeu und wurde nnn theils als Lehen vergeben, theils als freier Besitz verschenkt. Der ohnehin nicht zahlreiche heimische Adel trat gegen die deutschen Reichsbeamten nnd Lehensträger in den Hinter- grund, nm schon im X. Jahrhuudert spurlos zu verschwinden. Die slovenische Bevölkerung mußte dem neuen Herrscher den Bodenzins, der Kirche den Zehent entrichten; nach und nach büßte sie ihr freies Eigenthum ein und wurde auf den Nießbrauch der Güter beschränkt; vou diesem bis zur vollständigen Unfreiheit ist uur ein Schritt: frei blieb nur der deutsche Besitzer, während der Name des Slaven die Bedeutung des Sclaven erhielt. Die ersten Keime christlicher Gesittung wurden vou Aquilejas Patriarcheusitze aus nach Krain verpflanzt; seine Thätigkeit knüpft sich an die Entstehung der ältesten Pfarrkirchen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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