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in Altlack, Weißkirchen (1074) und St. Veit bei Laibach (1085), deren Zahl im Laufe des
XII. und XIII. Jahrhunderts bedeutend vermehrt wnrde. Von Aquileja ist auch die erste
Klostergrüuduug iu Krain ausgegangen. Drei Edelleute, Dietrich, Heinrich und Meinhalm,
schenkten 1132 dem Patriarchen Peregrin, einem Freunde des heiligen Bernhard, ihr
Gut im Orte Sittich mit der Bitte, ein Mönchskloster zu errichten. Der Patriarch erfüllte
ihre Bitte, indem er Mönche aus dem steirischeu Kloster Reiu uach Sittich berief, welches
jedoch erst 1136 bezogen wurde und sich später der besonderen Gnnst des Markgrafen
Heinrich (gestorben 1228) uud seiner Gemalin Sophie erfreute. Der Markgraf liegt auch
in Sittich begraben. Ein Jahrhundert uach der Stiftung Sittichs entstand das Kloster der
Dominicanerinnen zu Michelstetteu iu Oberkraiu (1221) uud fast zur selben Zeit stiftete
Markgraf Heinrich das Hospital St. Anton am Boksrnck (1228) zur Erhaltung des über
die Steiuer Alpen aus dem Nenl- ins Sannthal nach Oberburg führenden Saumweges,
sowie zur Aufnahme armer Reisenden. Als ein besonderer Gönner der krainischen Klöster
erscheint der Sponheimer Herzog Bernhard: er berief (1223) die ersten Franciscaner
nach Laibach, stiftete (1234) die Cisterze Mariabrunn bei Landstraß nnd ungefähr
zwei Decennien später (1255) die Karthause Freudenthal. In der Klosterkirche zu
Landstraß wurde er mit seiner Gemalin, der böhmischen Königstochter Jutta, beigesetzt.
Mit der zunehmenden Kolonisation des Landes gewinnt anch das Städteleben immer
festere Umrisse. Neben der alten Markgrafenstadt Krainbnrg entstand bald nach der Lech-
selder Schlacht auf den Ruinen des alten Emona Laibach, das sich im Lanse der Jahre
namentlich als Pfalz der Sponheimer eines immer größeren Ansehens erfreute. Hier hat
Herzog Bernhard öfters Hof gehalten und mit Vorliebe in der nächsten Nähe, in der Bnrg
„ober dem Thurm", geweilt. Von den Sponheimern erhielt Laibach auch seinen ersten
Stadtrichter (1269). Lack blühte unter Zuwanderung deutscher Gewerbsleute auf; Stein
(1205), Guteuwert (1251) und Weichselburg (1269) werden nns als Märkte bezeichnet
und unter dem Loibl au der stark besuchten Handelsstraße nach Körnten entstand (vor 1261)
statt des vom Kosnta-Berge verschütteten Marktes ein neuer Ort, Neumarktl. Um die-
selbe Zeit begannen auch die Freisinger Bischöfe die Erzlager von Eisnern auszubeuten.
Die siegreiche Schlacht auf dem Marchfelde hatte den König Nndolf znm Herrn von
Steiermark, Käruten und Krain gemacht. Er beschied den Elerns und den Adel dieser
Länder, deren Verwaltung er dem Grafen Meinhard von Tirol übergeben, nach Juden-
burg, um ihre Huldigung entgegenzunehmen. Allein schon im Mai 1281 ernannte er seinen
Sohn Albrecht zum Reichsverweser in den drei Ländern und am 27. December 1282
belehnte er unter Zustimmung der Kurfürsten denselben mit Krain und der Windischen
Mark, die jedoch bis 1335 als Pfand vorläufig im Besitze Meinhards und später seines
Sohnes Heinrich verblieben. Beide Fürsten waren dem Bürgerstande und der Kirche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Band 8
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kärnten und Krain
- Band
- 8
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.41 x 23.03 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch