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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 350 -
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350 Studienbibliothek erworben wurde, dem von lebhaftem Wissensdrang? nnd edelster Vaterlandsliebe begeisterten Mann in den Herzen der nachkommenden Geschlechter ein bleibendes Denkmal sichern. Doch nicht lange sollte sich Krain des von Maria Theresia und Kaiser Josef II. inaugurirten friedlichen culturelleu Strebeus und wirthschaftlichen Fortschritts erfreuen. Kein Geringerer als Napoleon war es, der die Kriegsfurie nach einem zweihundert Jahre laugen Frieden von neuem auch in Krain entfesselte. Die unglückliche Wendung des italienischen Krieges 1796 und der Fall von Mantna am 2. Februar 1797 hatten den Rückzug der österreichischen Armee nach Kärnten und Krain zur Folge. Während Massena über Pontafel den Österreichern nachrückte, nahm Bernadotte seine Richtung gegen Krain, besetzte am 23. März 1797 Jdria, ließ am 27. März Mnrat in Adelsberg einrücken und zog, nachdem er am 29. März von Loitsch aus eine Proclamation in französischer, deutscher und slovenischer Sprache an die Bewohner Krains gerichtet, am 1. April 1797 mit seinem Generalstab in Laibach ein. Daselbst herrschte panischer Schrecken; ein Drittel der Einwohner war aus Furcht vor den Franzosen aus der Stadt geflohen; doch Bernadotte hielt, manchmal unter Anwendung martialischer Strenge, eine musterhafte Ordnung aufrecht. Zur Beruhigung der Gemüther trug wesentlich auch eine dreisprachige Proclamation bei, die Bonaparte am 2. April 1797 von Klagenfurt aus an die Krainer erlassen hatte, in welcher er den Schutz der Religion, der Sitten uud des Eigenthums zusicherte und keine Kriegscontributiou aufzuerlegen versprach; überdies wurde vom Obergeneral eine aus angesehenen Laibacher Bürgern und Würdenträgern bestehende provisorische Regierung eingesetzt. Diese erste Invasion der Franzosen in Krain dauerte nur fünf Wochen. Nach dem Abschlüsse des Präliminarfriedeus von Leoben erschien am 28. April 1797 Bonaparte, begleitet von Massena, Mnrat nnd anderen hervorragenden Generalen, selbst in Laibach, stieg im Bischofspalast ab, empfing, nachdem er sich eine kurze Ruhe gegönnt, alle französischen Osficiere, zeigte sich am offenen Fenster der zahlreich zusammenströmenden Volksmenge und speiste dann mit den Generalen in seinem Absteigequartier, indem er auch einen gemeinen Grenadier von der Wache zur Tafel zog. Um zwei Uhr Nachmittags reiste er gegen Trieft ab. Am 7. Mai 1797 über- gab Bernadotte die Regierung von Krain an den österreichischen General Meerveldt und Tags darauf verließen die letzten Franzosen Laibach. Bernadotte hatte sich durch sein uneigennütziges Wirken und humanes Benehmen in der kurzen Zeit seines Aufenthalts in Krain die Sympathien der Bevölkerung erworben. Im Winter des Jahres 1805 sah Krain zum zweitenmal die Franzosen innerhalb seiner Grenzen. Die Katastrophe von Ulm machte den Rückzug des Erzherzogs Karl aus Italien zur gebieterischen Nothwendigkeit. Massena folgte demselben auf dem Fuße und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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