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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
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360 verschiedenartige Unterhaltung, sondern auch für Speise nnd Trank gesorgt ist. Ein Feuerwerk bildet den Schluß des Festes. Die Kirchweihfeste, das sind die Tage, auf welche ein Kirchenpatron fällt, werden auch an anderen Orten feierlich begangen — in Oberkrain bäckt man sogar für solche Feste einen eigenen Kuchen (ZtrukcH), der aus Weizenmehl, Rosinen und Weinbeeren oder mit Honig und Nüssen besteht —, doch sind die Kirchweihfeste nur dort von größerer Bedeutung, wo sich ein vielbesuchter Wallfahrtsort befindet; das aber ist in Krain wieder sehr verschieden. Während nämlich Jnnerkrain keinen namhaften Wallfahrtsort aufweisen kann, zählen Zaplaz, Primskan und Möttling in Unterkrain zu jeueu Guadeuorteu, zu denen die Waller aus weiter Ferne gepilgert kommen. Oberkrain hat auch hieriu die Oberhand, indem es wohl ein halbes Dntzend Kirchen besitzt, zu deueu viel gewallfahrtet wird (zu Dravlje, Dobrova, Großgallenberg, Ehrengruben, St. Jodok, Podbrezje). Die noch an die alten Sonnwendfeste erinnernde Johanuisfeier ist ein wunder- sames Gemisch von heidnischem uud christlichem Brauch. Die Fußböden der Wohnstuben werden am Abend des 23. Juni mit Farrnkrant überstreut, an die Fensterladen Zweige der Spierstaude (spiruea tilipenäula) gesteckt, bei sinkender Nacht aber auf allen Bergen Scheiterhaufen angezündet, deren Brand stundenlang erhalten wird. Glockengeläute und das Knallen der Pistolen und Pöller mischt sich in das Singen und Jauchzen der Jugend, die vor Muthwillen wohl auch durch die Flammen springt und dabei singt: Brenne, brenne, lichte Loh', Schwing' dich ans zum Himmel froh! Hier entfalte deine Macht Und erfreu' uns diefe Nacht; Doch bescheiden sei im Hans, Fahr' zum Schornstein nicht hinaus. Nicht ins Torf und nicht aufs Dach: Gib doch unsern Bitten nach! Au der Kulpa ziehe» am Johannisabend je vier Sängerinnen (kresniee) unter Anführung eines Pfeifers von Dorf zu Dorf; sie sind angezogen wie die koleäniki zu Weihnachten oder vermummt nach Art der orientalischen Frauen. Auch sie siugeu nicht gerne umsonst; wo ihnen das begegnet, da rächen sie sich mit einem Spottlied. Sehr verbreitet ist der Glaube, daß am Großfrauentage (15. August) auf jedem Obstbaum eine Schlange sitzt; doch hält man dafür, daß innerhalb der Frauentage (meä inaSairii) die Luft am reinsten sei, weßhalb in dieser Zeit (15. August bis 8. September) die Winterkleider, Bettzeug und dergleichen zum Lüften ausgehängt werden. Es mag nicht unpassend erscheinen, hier zu erwähnen, daß nahezu die halbe weibliche Bevölkerung Krams den Taufnamen: Maria (Mea, Meika, blarieka) führt; die andere Hälfte theilt sich in die Namen: Agnes (^e2a), Ursula (IlrSa), Katharina (Latra), Elisabeth (Lpela), Barbara (Larba), Margareth (Nar^eta), Gertrud (^erica), Helene (I^enka), Lueia (I.uei^a), Aloisia (I^o^a). — Bei der männlichen Bevölkerung
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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