Seite - 391 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8

391 Viele kleinere Schlösser sind ähnlicher Anlage. Stermol am Südabhange der Karavankenvorberge hat ein nüchternes Herrengebäude ohne äußere Gliederung als die dem Berge zugekehrte Rückseite des Hofes, dessen Ummauernng durch vier eckige Thürme verstärkt ist. Lueg bei Rudolfswerth ist mit der Rückseite an die unzugängliche Felswand einer Schlucht gelehnt uud hat die großen eckigen Thürme bewohnbar eingerichtet. Nendegg in Unterkrain, erwähnt zuerst 1250, steht auf einer isolirten Hügelkuppe, deshalb steht auch das Herreuhaus mitten in dem von Rundthürmen slankirten Hofe. Ruine Stein bei Vigaun. Der größte Bau dieser Art ist Freithuru oder Freieuthuru am Steilrande des linken Kolpa-Users im Bezirk Cernembl. Die Burg war eine wichtige Grenzfeste, beherrschte den hier leicht zn übersetzenden Flnß und gewährte nicht nur den Herren Schutz gegen die Türken, welche hier ein Einfallsthor ins Land hatten, sondern nahm auch das flüchtige Landvolk der Umgebung auf. Über die Entstehung des Namens meint Valoasor, die Burg heiße Freien- thnrn, weil sie uie von den Türken bezwungen wnrde. Eine hohe starke Maner, an den Ecken und gefährdeten Stellen mit runden und eckigen Thürmen, schließt einen großen Platz, den ehemaligen Markt ein; noch vor 50 Jahren standen daselbst die Häuschen und Hütten, welche zur Zeit der Gefahr vou deu Flüchtlingen bezogen wurden. Der über den