Seite - 399 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8

399 tief hinabhängenden Nelkenstöcken stehen und anzeigen, daß das Haus erwachsene Töchter vder junge Mägde beherbergt. In gleicher Flucht mit dem Wohngebäude schließen-sich an dieses der Pferde- und der Rinderstall, zuletzt der Streuschupfen an. Während das Haus auch anßen geweißt ist, haben die Stallränme nur Nohbewurf. Außer der eigentlichen festen Thür ist jeder Stall mit einem niedrigen Holzgatter verschließbar, um zur warmen Jahreszeit Luft und Kühlung einzuführen. Über den Stalluugeu sind die Futterräume, über der Scheune die Dreschtenne aus dicken in Eichenpfosten versalzten Brettern verstärkt mit Kreuzverband. Zur Dreschtenne führt die angeschüttete nnd in ihrer Höhe unterwölbte Aus Vrem (Jnnerkrain). Auffahrt, der beladeue Wagen wird in die Tenne gezogen nnd kann durch die Futterräume bis zum Hause geschoben werden. An der Hofseite führt die Futterräume entlaug ein hölzerner Lanfgang (Galerie), zu dem man auf einer Treppe neben dem Hause und von der erwähnten Ausfahrt gelangt. Eine weite hölzerne Nöhre dient znm Hinabschieben des Fntters vor die Stallungen. Uuter der Galerie läuft eine eiserne Stange, auf welcher der wachsame Beschützer des Hofes, der „Sultan", seine Kette das Gebäude entlang schleifen nnd bis nahe ans Hansthor reichen kann. Das lange sattelförmige Strohdach erhebt sich über dem Wohnhause etwas höher als über dem Wirthschastsgebäude. Vor den Stallungen wird der Dünger aufgeschichtet, auch der kleine Holzbau des Schweinestalls hat hier seinen Platz. Der Hof geht nach hinten in den Garten über.