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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 402 -
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402 haben schönere Gehöfte. Vorherrschend ist der Holzbau, jedoch nicht als Blockbau, der vereinzelt vorkommt, sondern als durch Pfosten gesestetes Dielenhaus, welches inuen und anßen Manerbewnrf hat, verputzt und getüncht ist. Die Dielung in der Stube vertritt meist der Erd-Estrich, der Rauchsang ist eine Ausnahme von der Regel, der vom Dache offen gelassene Giebel ist auch nur mit Flechtwerk aus Haselstäben geschlossen. Das stattlichste Stück des Gehöftes ist nicht selten die große Doppelharpe von praktischer und sehr fester Zimmerung; in solcher Höhe über dem Boden, daß ein Heuwagen leicht einfahren kann, ist auf starken Unterzügen der Futterraum gleichsam in der Schwebe erhalten, damit die Seiten der Harpe beiderseits bis zum Dach freien Luftzutritt bekommen. Vor dem Fntterraum ist ein Laufgang, zu dem eine Treppe führt. Südlich des Gorjanz-Gebirges, das in weitem Bogen ein gegen die Kolpa in seichten Wellen auslaufendes Hügel- und Kesselland umfaßt, offenbart sich der Einfluß des kroatischen Nachbarlandes nicht minder in der Bauweise, wie in Sitten und Tracht des Volkes. Die Gehöfte ordnen sich nicht nach der Straße, sondern in zwanglosen Gruppen, immer am Rücken oder Abhang des Terrains, nie im Grund des Kessels, jedes Gehöft in der Gruppe ist für sich abgeschlossen, die Dörfer sind Gruppen von Einzelnhöfen. Der Bauer nennt sein Gehöft „das Bergel" und meint damit das Wohn- und die Nebengebäude sammt dem dazu gehörigen, von einem niederen Flechtzaun umschlossenen Hof, der den Schweinen zum Tummelplatz dient. Die Gebäude sind durchaus von Holz, ausgenommen der Theil der Wand des Wohnhauses, an welche sich im Vorhause der Herd und in der Stube der große Kachel- ofen anlehnt. An das Vorhaus, welches über dem Herde mit angeworfenem Flechtwerk gedeckt, sonst zum Dachstuhl offen ist, reiht sich gegenüber der Stube der dritte Theil des Wohngebäudes an; er enthält zwei kleinere Räume, den Speicher und das mit dem Ofen versehene und geweißte Stübchen für das Familienhaupt und dessen Frau. Außer der Dreschtenne und der Scheune, welche über dem Stalle sitnirt sind, hat der Bauer ein zweites kleineres „Haus", bestehend aus einem einzigen Raum zur Aufbewahrung der Kleidertruhen und der Getreidevorräthe. Bei diesem zweiten Hause findet man in einem kleinen angebauten Raume die Handmühle, eine für die Gegend nothwendige Einrichtung, da die Mühlen an der Kolpa auch bei mäßig hohem Wasserstand im Frühjahr und Herbst wochenlang den Betrieb einstellen müssen. Musik und Volksmusik in Rrain. Kram, dessen Hauptstadt nie die Residenz eines sonverainen weltlichen oder geistlichen Hofes war, mußte auf die Vortheile der Anwesenheit eines solchen Hofes für Stadt und Land von jeher verzichten. Denn nicht selten waren dieselben Heimstätten und Pflanzschulen für Wissenschaften und Künste. Die Entwicklung der Musik war daher
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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