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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 403 -
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403 ausschließlich auf die natürliche Begabung des Volkes angewiesen, ihre Pflege dem Kunstsinn der Krainer überlassen. Die natürliche Begabung des Volkes für Gesang und Musik offenbart sich in dem reichen Schatze von Volksliedern, welche, aus alter Zeit bis heute erhalten, in den Hochthälern des Oberlandes sowohl als auch auf den grünen Weinhügeln des Unterlandes, in der traulichen Stube im Dorfe wie vom Chöre der freundliche» Dorfkirche ertönen. Wenn daher der Krainer trotz seiner guten musikalischen Veranlagung auf dem weiten Gebiete des Kunstgesanges und der musikalischen Erfindung uur in verhältnißmäßig wenigen hervorragenden Namen vertreten ist, so offenbart sich doch der Sinn des Volkes für Musik bei jeder Gelegenheit, so weit wir auch in der Chronik des Landes und seiner Hauptstadt zurückblättern mögen. Das Volk tanzte singend im Chöre um seine geheiligte Linde vor der Kirche oder vor dem Schlosse und auf den Tenlmünze aus Arnold V°I> Prugih. welche theils in Krain geboren wurden, theils dem Lande wir den Bischof von Wien Georg Slatkonia, einen geborenen Laibacher, der als vorzüglicher Tonkünstler genannt wird und zugleich Kapellmeister Kaisers Maximilian I. war. Slatkonia wurde 1477 zum kaiserlichen Hofeaplan in Wien, 1503 zum Dompropst in Laibach ernannt, wurde sodauu als Bischof iu Pedeua (in Jstrieu) mit der Propstei Rudolfswerth dotirt und 1514 Bischof in Wien, als welcher er den 26. April 1522, wie seine Grabschrift im Stefausdom in Wien bezeugt, starb. Sein Portrait befindet sich unter den 18 Brustbildern in den Chorstühlen neben dem Hochaltar zu St. Stefan. Es war damals nicht selten, daß hohe kirchliche Würdenträger der kaiserlichen Hofeapelle in Wien vorstanden, so Slatkonia, so der nachmalige Bischof von Laibach Urban Textor, der als Hofeaplan die Hofeapelle dirigirte, so endlich auch der berühmte Tonkünstler Arnoldus de Prugkh, Domdechant zu Laibach. Arnold von Prugkh (auch Aruoldo de Pouto) wurde 1480 zu Brügge geboren, kam, unbekannt wie, nach Laibach, wurde 1530 zum Domdechant in Laibach ernannt und später „obrister Kapellmeister der kaiserlichen Hofmnsikcapelle" in Wien, als welcher er 1545 Marktplätzen die Bürgerschaft bei „fröhlichem Saitenspiel". Das bekannte deutsche Lehrgedicht „Der junge Lueidarius", welches die Eigenthümlichkeit der österreichischen Völker charakterisirt, sagt vom krainischen Volke: Ze Kraine si wir des gebeten Daz wir windischen > treten - Nach der Bläterpfifen.^ Unter den bedeutenderen Musikern und Componisten, durch jahrelauges Wirken in demselben angehörten, nennen ' Her windische (visoki xlss) Tanz der Slovenen. ' Tanzen. ^ Dudelsack.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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