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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 404 -
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404 starb. Seine Compositionen bestehen in Motetten, Hymnen, Liedern, darunter auch Gesänge Martin Luthers, und wird denselben insbesondere nachgerühmt, daß sie contra- punktisch meisterhaft gearbeitet sind. Die mit Jahreszahlen versehenen Ausgaben seiner Compositionen datiren von 1533 bis 1544. Gehörte Prugkh dem Lande Krain nicht durch Geburt an, so ist dies fast zweifellos der Fall bei dem berühmtesten krainischen Compositeur, zugleich einem der bedeutendsten Contrapunktisten der zweiten Hälfte des XVI. Jahr- hunderts, Jacobus Gallns oder nach der deutschen Benennung Jakob Hänel oder Handl. Sämmtliche Geschichtsschreiber der Tonkunst lassen Gallus in Krain geboren sein, ohne jedoch seinen Geburtsort selbst zu nennen. Soviel ist gewiß, daß seine Eltern bemittelte Krainer waren, daß er um 1550 geboren, im Jünglingsalter Kapellmeister des Bischofs von Olmütz und bald darauf kaiserlicher Kapellmeister wurde, daß seine äußeren Verhältnisse sehr glücklich waren und er selbst zu den rechtschaffensten und wohlgebildetsten Männern seiner Zeit gehörte, sowie daß er mit Hinterlassung eines Sohnes Martin am 4. Juli 1591 zu Prag verstorben ist. Die Strahower Bibliothek bewahrt eine ganze Sammlung auf seinen Tod verfaßter Gedichte, beredte Zeugen der Beliebtheit, der sich Gallus erfreute. Er erhielt vom deutschen Kaiser 1588 ein Privilegium zur Herausgabe seiner Werke auf zehn Jahre. Denselben wird Größe der Conception, sowie künstlerische, an Palästrina gemahnende Thematik und dabei Einfachheit und Innigkeit nachgerühmt. Eine Eomposition von ihm, quvmockc» ivoritur Mstus", soll, wie Mendel erzählt, neuerdings Repertoirstück des Berliner Domchors geworden sein. Der dem krainischen Volke eigenthümliche musikalische Sinn äußert sich jedoch nicht nur durch das Hervortreten einzelner bedeutenderer Namen, sondern auch durch die seit Jahrhunderten bestehende Sorge, der Musik durch Errichtung von Schulen und anderen Institutionen Pflegestätten zu bereiten. So lesen wir von einer landschaftlichen Musikschule schon im XVI. Jahrhundert; der Abt von Sittich unterhielt in seinem Kloster eine solche Schule; am 18. Juni 1652 errichteten die Jesuiten in Laibach eine Musikgesellschaft. War das Strebeziel dieser musikalischen Lehranstalten zwar zunächst kirchlichen Zwecken gewidmet, so wurde dadurch doch auch der Grund zur Entwicklung der Musik überhaupt, also auch der weltlichen gelegt. So unterhielten die land- schaftlichen Stände ein Musikcorps, die sogenannten „landschaftlichen Trompeter und Heerpauker", das einen Theil der landschaftlichen Miliz bildete. Deßgleichen unterhielt die Stadt Laibach für ihre Bürgermiliz ein eigenes Musikcorps, die sogenannten „Stadtthnrner". Beide Corps verfielen allmälig ganz und aus dem Trompetersoude wurden 1815 die Mittel zur Errichtung einer öffentlichen Musikschule entnommen. Im Jahre 1702 fand die Musik in Laibach eine neue Heimstätte, die damals gegründete philharmonische Gesellschaft, welche als Zeuge eines frühreifen Culturlebens
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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