Seite - 408 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8

403 Singweisen, welche durch Klangschönheit und Originalität unserer vollsten Berücksichtigung würdig erscheinen. Man kann nicht eigentlich von einem krainischen Volksliede sprechen, denn der unleugbare Einfluß des Bodens auf den Menschen und die geographische Lage Krams, welches zwischen das deutsche, italienische nnd südslavische Volkselement eingekeilt erscheint, haben es mit sich gebracht, daß das Volkslied des Sloveueu in seiner Entwicklung von den Nachbarstämmen beeinflußt wurde und wird. Das Lied des Oberkrainers ähnelt dem Älplergesauge, insbesondere dem kärntnischen, auch in ihm findet sich ein schwer- müthiger Zug, doch ist ihm der Humor nicht fremd, selbst Anklänge an den „Jodler" finden sich nicht zu selten. Das Lied des Karstbewohners in Jnnerkrain zeigt sichtlich italienischen Einfluß, insbesondere im Rhythmus und in der Dehnung des Schlnßaccords. Die unverfälschteste slavische Eigenart zeigt dagegen das nnterkrainische Lied, denn die es beeinflussen, sind ja ebenfalls verwandte Volksstämme, Kroaten und Serben. Im Unterkrainer Liede liegt der echt slavische Zug zur Schwermuth, selbst im heiteren; die Molltonart ist jedoch nicht überwiegend, der Rhythmus stets eigenthümlich, der musikalische Gedankenausdruck meist mit gesunder Sinnlichkeit gepaart. Wir geben hier ein Volkslied (Llovü — Abschied), der Abschied des Geliebte» von seinem Mädchen, in welchem sich die Resignation eines treuliebenden Herzens in rühreuden'Worten ausspricht. leilor« I leovre II vssso l Lasso ll ?re - Iju-da ?äaj 2ära-va o sta-ni, enkrat po6aj mi ro- 5 . . . W m/ It0, na IQ6 ni - Kar ne - P0 - 2a - di, Le pa 6ru - ßi wä Zenin tvo^ ^ ^ 5 5 5 5