Seite - 417 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8

Die Steinwand in der Gottschee. Gottschee und die Gottscheer. as Gottscheer Ländchen in Kram liegt in felsiger, schwer zugänglicher Gegend. Schon im October fängt daselbst der herbe Winter an und der Frühling erscheint erit in der Mitte des Mai! Keine Wintersaat gedeiht, man muß sich mit der Sommersaat begnügen. Der größte Theil des Landes ist bewaldeter Karst, der häufig den seltsamsten Urwald- charakter annimmt. Ringsumher ziehen sich die Gebirge wie in einem Wirbel. Sie bilden kesselförmig manche schöne Thäler und angenehme Ebenen, die aber so sparsam mit Bächen und Brunnenquellen bewässert sind, daß man größtenteils gezwungen ist Schnee und Regenwasser aufzusammeln und für Vieh und Menschen vorräthig zu erhalten. Endlose Waldgründe erstrecken sich bis nach Kroatien hin. Häufig durchbrechen phantastisch gestaltete Felsenriesen den Wald, ebenso zahllose Grotten und Höhlen. Gebahnte Wege sind erst in neuerer Zeit entstanden. Zu Wagen im Lande herumzufahren, war früher unmöglich. Auch jetzt steigt man bei solchen Fahrten oft lieber vom Wagen und geht nebenher, oft an Kärnten und Krain. 27