Seite - 441 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8

441 verlief glücklicherweise die ganze Action im Sande und lieferte wieder einmal den Beweis, daß Alphabetreformatoren nach Art eines Vnlfila oder Kyrill zu den größten Seltenheiten gehören. Bohoric behauptete nach wie vor das Feld, bis im Jahre 1844 seine Orthographie, ohne daß es einen irgend nennenswerthen Kampf abgesetzt hätte, durch die heute iu Übung stehende einfachere und präcisere organische verdrängt wnrde. Nicht nur mit seinen Dichtungen, auch mit seiner klaren, kräftigen und sprachreiueu Prosa machte Vodnik großen Eindruck und fand hierin bald tüchtige Nachfolger, den tüchtigsten, der ihn selbst weit übertraf, an Matthäus Ravuikar (1776 bis 1845), feruer an Metelko und mehreren anderen zunächst aus des letzteren Schnle hervorgegangenen sprach- und stilgewandten Prosaisten. Für die poetische Prodnction wurde über Anregung des sprachgelehrten und geistvollen M. Cop von M. Kastelec 1830 das periodische Sainmelbnch „kranMa Lbeliea", eine Art Musenalmanach, geschaffen, welches in seinen fünf Jahrgängen Beiträge von M. Kastelec, Jakob Zupau, Fr. Preseren, Josef Zemlja, 11. Jarnik, Bl. Potocnik, G. Grabner, G. Kosmac, Bartholomäns Levicnik, I. Ziegler, M. Tusek uud Anderen enthält und worin nach Vodniks Vorgange auch Volkslieder» ein entsprechender Platz angewiesen ist, wovon mit Ausschluß der im letzten Jahrgange dieses Buches zum Abdruck gelangten die meisten in die größeren Sammlungen slovenischer Franz Preseren.