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,vi'oktiniee° ins Leben, welches sich sofort in die weitesten Kreise Eingang verschaffte
nnd zn einem wahren Familienbnche wurde. Obgleich um die , Vi-vdtiuice" viele literarische
Kräfte sich scharten (poetische Beiträge in großer Zahl lieferten namentlich Val. Orozen,
Jos. Virk nud Jos. HaZnik), so war doch Slomsek zeitlebens der eifrigste Mitarbeiter
daran uud stanimen die meisten und besten Beiträge aus seiner Feder. Seiner intelleetuellen
Vielseitigkeit entspricht seine phänomenale productive Thätigkeit (die Gesciuimtausgabe
seiner Werke ist vorderhand auf fünfzehn voluminöse Bände, wovon bis zur Stunde vier
vorliegen, verauschlagt), welche in meisterhafter Dietiou nnd in volksthümlich frischer,
reiner Sprache zum Ausdruck gelangt. Wo immer er thätig eingegriffen, überall hat er zum
mindeste» Bleibendes, theilweise aber auch Hervorragendes und selbst Classisches geschaffen,
sowie er insbesondere als Biograph und Jugendschriftsteller bislang noch unerreicht dasteht.
Mit dem Jahre 1848 machen sich im politischen, socialen und nationalen Leben
nene Stromnngeu, in der Literatur theils neue, theils verbreiterte Interessen geltend.
L. Tomau läßt seine zeitgemäßen .(ilasi «Imnui-cxlin- (Patriotische Klänge) erscheinen
(1849): freiheitliche und patriotische Lieder, welche viel Feuer, Sturm und Drang, aber
mehr rhetorischen als poetischen Schwung und eine ziemlich mangelhafte Technik bekunden.
Bereine mit politischer und literarischer Tendenz, sowie mehrere neue Zeitschriften entstehen,
welche letzteren jedoch, mit Ausnahme der gegenwärtig in ihrem 43. Jahrgange stehenden
vaniea°, mit dem Eintritt der Reaction eingingen, um nach nicht langer Frist
andere», besseren Platz zu machen. Ferner greift die sogenannte „illyrische Bewegung"
eiu nud hat mehrere ebenso begeisterte als begabte und unterrichtete Anhänger in Wort
uud Schrift, aber in breitere Schichten vermag sie nicht zu driugen und verläuft, ohne
eine andere nachhaltige Spur als das Gefühl arg getäuschter Hosfuuugeu zurückzulafseu.
Unschätzbare Verdieuste um die Literatur erwarb sich der zunächst als eifriger uud
sorgfältiger Grammatiker lind Lexikograph hervorragende Anton J a n ezic (1828 bis 1869),
indem er vom Jahre 1852 bis zu seinem Tode nnansgesetzt als Herausgeber uud Leiter
periodischer Schriften eine ebenso aufopferungsvolle als unermüdliche und musterhafte
Thätigkeit eutwickelte. Seine belletristische und wissenschaftliche Monatschrift ,3lc>veiiski
Llasmk« (1858 bis iuclusive 1868) machte Epoche und bildete den Sainmelpnnkt der
besten Autoreu, iu erster Linie jener der jüngeren Generation, unter denen sich einige als
glänzende Talente manisestirten. Daneben erschien dessen ,<üvs1>ö i? ciomaeik in tusik
Ic>Aov", worin umfangreichere Originalarbeiten (Romane, Gedichtsammlungen und epische
Dichtungen) sowie Übertraguugeu (darunter Sophokles' Ajas, Xeiiophous Memorabilien,
Bergils Georgica, Schillers Wilhelm Tell und Maria Stuart, sowie russische, böhmische
nnd polnische, italienische nnd spanische poetische Werke n. s. iv.) Aufnahme fanden. In
trefflicher Weise ersetzt wurde der »Llovenski klasnik" durch Jos. Stritars
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Band 8
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kärnten und Krain
- Band
- 8
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.41 x 23.03 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch