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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 455 -
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455 Eigenthümlichkeiten auf. Die dreischiffige Hallenkirche zu St. Ruprecht von 1497, laug uud schmal im Grundriß, hat ein reicheres Gewölbenetz auf Pfeilern mit Diensten, der massive Thurm geht in der Höhe des Kirchendachs in das Oetogon über. Den Anlauf zu einem größeren Bau nahm Rndolfswerth in dem Bau der Kapitelkirche, es ist jedoch mir die Krypta, der Chor über dieser uud der Thurm vor der Westfront zur Vollendung gekommen, das stillose, später aufgeführte Schiff füllt die von der Gothik gelassene Lücke nnr nothdürstig ans. Im Chöre steigen vou Waudpfeileru auf Cousoleu ohue Vermittlnng eines Capitals Qner- und Diagonalgurteu auf. Die großen Chorfenster, drei am Schluß, zwei an der Südseite, sind doppelt getheilt, das schön gearbeitete Maßwerk zeigt wechselnde Formen des späten Stils. Chor und Krypta sind außen aus großen Brnchsteinen mit Qnaderfütternng ohne Bewnrf. Der Thurm, dessen Achse sammt der des Schiffes von jener des Chores ein wenig abbiegt, hat an den Kanten des Octogons in der Höhe der Schallfenster Pfeiler von durchbrochenem Eichenlaub mit Spiralband, Trifolien und Rosetten im Bogeu der Schallöffnungeu. — Größere gothische Kirche» siud zu Treffe» (1443) uud Hönigstein; in der Nähe von Möttling, zu deu drei Pfarren, stehen in geringer Entfernung innerhalb eines Manerzwingers drei mittelgroße Kirchen uebeueiuauder, alle aus der Spätzeit uud bedeuteud geändert durch die nachfolgenden Banweisen. In der dreischissigen Hallenkirche zn Zirknitz in Juuerkraiu, vou 1482, ähneln die Pfeilereapitäle den dorischen, die Gnrten sind im Krenzverband und der Chor schließt statt nach den üblichen drei Seiten des Achtecks nach vieren des Zehnecks mit einen« Winkel in der Achse. Wie lange die Gothik gegen den »e»e» Stil im Laude sich zu behaupten vermochte, beweist die Kirche St. Petri zu Dwor bei Billichgratz, die 1525 begonnen uud 1560 beendet wnrde uud eiu theilweises Zurückgreifen auf alte Formen bekundet, denn in dem dreitheiligen Halleuschisse ruheu die Scheidewände auf quadratische!? Pfeilern über flachen Spitzbogen uud trage» eine flache Holzdecke. Das Maßwerk iu deu Chorfenstern ist wieder möglichst willkürlich, indem es sich zum bischöflichen Krnmmstab, zum dreifachen päpstlichen Krenz und ähnlichen Symbolen verschlingt. Außer Grabmonnmeuteu iu Tafelform mit deu üblicheu Helmen, Wappen und Ritterbildnissen, die au der Außenwand der Domkirche zu Laibach, jener zu Altlack uud im Juueru der Kirche zu Miukeudorf sich befinden, sind nur einzelne Reste kirchlicher figürlicher Ste iusculptur au Häuseru vou Kraiuburg uud Beides, ferner an der äußeren Nordseite der ehemals gothischen Kirche zu Bituje iu der Wochei» eingemauert zu siudeu. Bon figürlicher Holzsculptur existirt mir mehr die Statue des heilige» Johannes des Täufers zu St. Johann am Wocheiner See, trotz des defecten Farbenüberznges als würdige Arbeit eines geschickten Bildhauers erkeuubar.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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