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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8
Seite - 458 -
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458 feiner Nase und Mnnd sprechen dafür; daneben verrathen wieder andere Köpfe mit langem schmalen Gesichte und hoher Stirne des Künstlers größere Vertrautheit mit der nordischen Weise. Weuu auch die Behaudluug eine freiere ist, die sich uicht vor breiteren Schatten- tiefen fürchtet und der vertiefenden Schraffirnng entbehren kann, steckt noch so viel gothische Gebundenheit und Naivetät iu dieseu Schilderen'«, wie sie keiu Italiener des XVI. Jahr- hunderts, sondern mir eiu Mauu habe» konnte, dessen Geist in der alten, diesseits der Alpen znr Zeit noch herrschenden Weise wurzelte uud der einige malerische Fortschritte der Renaissance sich angeeignet hatte. Die einzigen Ölgemälde, welche dieser Periode angehören, sind zwei Flügelaltarbilder aus der Kirche iu Krainbnrg; dieselben hat vor knrzer Zeit das k. k. Belvedere zu Wien erworben. Werke der Kleinkunst sind selten nnd von geringer Bedeutung; was die Türken nicht erreichten, wurde infolge veränderter Geschmacksrichtnng nmgeschmolzen, vernachlässigt oder fand den Weg außer Laudes. Die Siegel einiger Städte und jene des Rndolfiuums zu Laibach, zwei schöne Kelche zn Krainbnrg, ein Paar Monstranzen der Spätzeit, die Miniaturen der Handschrift: civilalv I)ei« aus der Hand eines Freudenthaler Mönchs sum 1437) in der Lycealbibliothek zu Laibach, die des Missale uud einer Abschrift des Werkes .U. Lrt>»orii >lvrnlium" im Pfarrarchiv zn Krainbnrg erschöpfe» den Gegenstand. Renaissance nnd Nenzeit. In der Zeit der Frührenaissance wurden in Krain mehrere Gebäude aufgeführt, die aber im Lanfe der Jahrhunderte gänzlich umgebaut wurden, so daß mau den ursprüng- lichen Baustil kaum mehr erkennen kann. Erst gegen Ende des XVI. uud im Begiim des XVII. Jahrhunderts treten uns die Formen der Renaissance iu der Architektur deutlich entgegen. Diese Formen zeigen sich in der Architektur vorzüglich au deu Schlössern und an den Umbauten alter Burgen. Bis gegen Ende des XVI. Jahrhunderts wurden diese nenen Formen den mittelalterlichen Dispositionen des Planes und Ausbaues augepaßt, so daß sich hier aus der Berbiuduug zweier heterogener Bansysteme ein neues charakteristisches Formenwesen entwickelte. Znr Zeit der Türkeneinfälle waren in Krain die Schlösser in der Ebene sehr selten, nnd auch diese mußte» gegen nnvermnthete Einfälle des Feindes ziemlich befestigt sei». Erst nachdem die Türkengesahr vorüber war, fing der Adel an, die alte» B»rge», diese Marksteine der GesKichte jener starken Geschlechter, zu verlassen nnd besserer Bequemlichkeit halber mit neue» a»s der Ebene erbanten Schlössern zn vertanschen. Die älteren Schlösser sind somit als eine Weiterbildung der mittelalterlichen Bnrg anzusehen. Thürme, Gräben, Befestigungen werden in die Gesammtanlage eiu- bezogen. Die Baulichkeiten sind selten ans einem Gusse, es prägt sich vielmehr iu der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kärnten und Krain, Band 8
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kärnten und Krain
Band
8
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 23.03 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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