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Ritter von Kurz-Goldenstem. Viele Kirchen Krams besitzen von ihm ihre Altarblätter.
Ein dauerndes Denkmal hat sich Kurz in Kraiu gesetzt durch sein Werk: „Die südslavischeu
Trachten". Hervorragend als Historienmaler war Paul von Künl; er malte Altar- und
Fahnenbilder, Kreuzwegstationen und andere Stasfeleibilder. Viel trng znr Belebung des
Kunststrebens der Maler Eduard Wolf bei; mit ihm beginnt eine neue Periode der
Malerei. Wolf strebte nach den höchsten Ideale» der Kunst und suchte die Vorzüge der
Veuetiauer und jene der Wiener Schule unter Führich gründlich aufzufassen nud so
gut wie möglich zu vereinigen. Seinem ausgezeichneten Talente gelang dieses vielfach.
Helle, glänzende und doch harmonisch gestimmte Farben, prächtige Lichtwirknng, strenge
Würde in der Composition, dnrchdrnngen von kirchlichem Geiste, ideale Auffassung,
schöne einfache Ausführung sind hohe Vorzüge dieses Meisters. Namentlich war es Wolf,
der viele Kunstjünger für die Malerei begeisterte und heranbildete. Seine ersten nnd
vorzüglichsten Schüler sind die beiden Brüder Johann und Georg Snbic. Diese malten
während ihres zeitweiligen Aufenthaltes in Krain Altarbilder für verschiedene Kirchen.
Das vorzüglichste Werk des Johann Subic in Krain ist das Plafondbild im neuen
Mnfeum: Huldigung der Künste der Carniolia. Die ideale Auffassung und große Sinnigkeit
seiner Compositioueu verleiht seinen Werken eiueu monnmeutaleu Charakter. Der jüngere
Bruder Johann Subic schmückte mehrere Kirchen mit Altar- nnd Frescobildern. Seine
schönsten Frescobilder sind die am Plafond der neu restanrirten St. Jakobskirche:
Darstellungen aus dem Leben des heiligen Jakobus. Mit seinem Brnder Johann wirkte er
mit an der Ausschmückung des Stiegeuraumes im Rndolsiuum. Seine Bilder — Geschichte,
Natur, Kunst, Alterthümer — sind in der Zeichnung vollendet. Georg Subic huldigt mehr
der realistischen Richtung, der Einfluß der Pariser Schule ist unverkennbar; im Colorit ist
ihm ein leuchtender Glanz der Farben eigen.
In unserer engeren Heimat fehlte es an Anregung und Aufträgen für monumentale
Werke, in welchen sehr befähigte heimatliche Künstler die ganze Kraft ihres Talentes
hätten entfalten können, darum mußten sie in fremden Orten ihre Ateliers errichten. Die
aber in der Heimat geblieben sind, sahen sich vorzugsweise auf Arbeiten vou geringerem
Umfang hingewiesen. In solchen Arbeite» aber haben einige recht Tüchtiges geleistet.
Als Porträtmaler erlangte Johann Franke große Bedentnng. Seine Porträts zeichnen
sich aus durch vornehme Anffassuug, durch Feinheit psychologischer Schilderung, sowie
durch eine klare, weiche, edel durchgebildete Färbung. Auch Ludwig Grilc liefert gelungene
Porträts. Dem Historienmaler Siiuou Ogriuee habe» wir mehrere Altarbilder zu ver-
danken. Von tiefem religiösen Gepräge sind die Kompositionen des zu früh verstorbeneu
Franciscanerpaters Alexander Roblek. Ein feines Gefühl für Farbenharmonie zeigte der
verstorbene Pfarrer Pnstaverh Fr. Von Friedrich Tome, einem Schüler Wolfs, haben
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kärnten und Krain, Band 8
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kärnten und Krain
- Band
- 8
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.41 x 23.03 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch