Seite - 490 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kärnten und Krain, Band 8

490 Theil abgewendet. In der That ist denn auch seit einigen Jahren in Krain das Bestreben, die Forstcnltur zu schützen und zu pflegen, in erfreulicher Weise wahrnehmbar. Hinsichtlich der Betriebsart ist zu bemerken, daß von der Gesammtwaldfläche per 442.309 Hektar 396.725 Hektar auf den Hochwald und 45.584 Hektar auf den Mittel- oder Niederwaldbetrieb entfallen. Der durchschnittliche Jahreszuwachs stellt sich per Hektar auf 1.975 Festmeter, im Ganzen auf rund 890.000 Festmeter, wovon circa 40 Procent auf Brennholz und 60 Procent ans Bau- und Werkholz entfallen. Bei Anrechnung des Holzzuwachses auf den Weideflächen per 68.451 94 Hektar mit 0 50 Festmeter per Hektar uud Jahr beziffert sich der durchschnittliche jährliche Holzzuwachs auf 920.426 Festmeter. Die günstige geographische Lage Krams als nächstes Hinterland der Küste und zweier wichtiger Häfen wird demselben in der Holzausfuhr stets eiue hervorragende Stelle bewahren, wenn das Land durch eine sorgsame Bewirthschaftung und durch guten Hans- halt mit den Erträgnissen des Waldes diesen Vortheil sich nutzbar zu machen versteht. Wie zielbewußt die Regierung die Krainer Forstcultur fordert, mag aber daraus entnommen werden, daß von den politischen Behörden bisher Aufforstungen von entholzten Wäldern in einer Gesammtansdehnnng von 6.788 11 Hektar angeordnet, 94.518 17 Hektar Wälder auf Grund ihrer schwierigen Standortsverhältnisse als Schutzwälder und 1.988 09 Hektar zur Sicherung von Personen und Privatgut gegen Lawinen, Felsstürze, Erdabrntschnngen und dergleichen als Bannwälder erklärt worden sind. Karstaufforstungeu in Krain sind von den landesfürstlichen Forstorganen auf Staatskosten bisher in einer Gesammt- ausdehnung von ungefähr 520 Hektar unternommen worden. Es wurden hierzu zwei- jährige Schwarzföhren verwendet, und haben die Kosten für die Erziehung der Pflanzen 95 Kreuzer und die Kosten für das Auspflanzen durchschnittlich 3 Gnlden 50 Kreuzer für das Tausend betragen. Auch einzelne Gemeinden, unter andern Oberlesetsche, Dornegg, Wippach uud Adelsberg, und Privateigenthümer von Wäldern lassen sich die Aufforstung angelegen sein Die Pflanzen für die Karstaufforstung werden in dem 2 90 Hektar großen ärarischen Forstgarten zn Rosenbach bei Laibach erzogen. Der Pflanzenstand in dieser Anstalt ist aus rund 15 Millionen Stück zu veranschlagen, wovon alljährlich ungefähr 4'/z Millionen Stück für Aufforstungen von Waldblößen in Krain verwendet werden. Die gesammten jährlichen Kosten für die Erhaltung des Forstgartens sind rund auf 2.500 Gulden zn veranschlagen. Seine Majestät der Kaiser hat sein Interesse an diesem für die Zukunft unseres Forstwesens äußerst wichtigen Unternehmen durch den Besuch desselben am 13. Juli 1883 documeutirt. Eng verbunden mit der Forstwirthschaft unseres Landes ist seine Jagd , welche von altersher sowohl wegen der Zahl als auch der Mannigfaltigkeit des Wildes berühmt